74 I. 2. Anl. J. AE. 16. Aug. 73 betr. Titel u. Wappen.
aus einem großen Saphir, über dem sich ein mit Diamanten ge-
schmücktes Kreuz erhebt. Die Krone ist mit einer bis an die
Bügel reichenden Füllung von Purpursammet gefüttert).
Um den Schild hängen die Ketten des Schwarzen Adlerordens, des
Rothen Adlerordens, des Königlichen Hausordens von Hohenzollern, sowie
das Band des Kronenordens.
Schildhalter sind zwei mit Eichenlaub umgürtete und mit dem Gesichte
gegeneinander gekehrte graubärtige, wilde Männer, welche auf einer verzierten
Konsole stehen und sich auf den Hauptrand des Schildes stützen. Mit dem
rechten Arme hält der rechtsstehende Schildhalter die Preußische, mit dem
linken Arme der linksstehende die Brandenburgische goldbeschaftete Standarte.
In den durchbrochenen Spitzen der Lanzen zeigt sich in goldener Antiquaschrift
der Namenszug K.
Die Fähnlein sind mit goldenen Frangen besetzt und das Preußische mit
Schwarz und Silber, das Brandenburgische mit Roth und Silber durch-
wirkten fliegenden und begquasteten Schnüren geziert. Die Adler in den
Fähnlein, deren Köpfe der Lanzenstange zugewendet sind, stimmen im Uebrigen
mit dem ersten und zweiten Mittelschilde des Wappens überein.
Das Wappenzelt, welches sich über den beschriebenen Hauptstücken erhebt,
besteht aus purpurfarbigem Sammet, ist abwechselnd mit Preußischen Adlern
und Königskronen bestreut und mit Hermelin gefüttert und verbrämt.
Der obere Nand des Zeltes wird von einem breiten blauen, goldum-
ränderten Reif eingefaßt, unter welchem mit Gold und Edelsteinen, Borten
und Quasten besetzte Kranzbehänge hervorgehen. Auf dem Reif steht mit
Goldschrift der Wahlspruch König Friedrich's I.:
„Gott mit uns.“
Ueber dem Reif, auf welchem zwölf goldene Adler mit gesenkten Flügeln
ruhen, wölbt sich der Gipfel des Zeltes, der gleich dem Helme mit einer jedoch
größeren Königlichen Krone bedeckt ist.
Ueber dieser Krone und über dem ganzen Wappenzelt ragt das Königliche
Reichspanier hervor. Dasselbe besteht aus einer silbernen, mit dem Preußischen
Reichsadler geschmückten Fahne, welche von unten aufgeschlitzt ist, und deren
fliegende, goldbordirte Spitzen mit QOuasten besetzt sind. Diese Fahne ist
mittelst goldener Ringe an einem silbernen Querstabe befestigt, dessen Enden
mit Königskrouen schließen, und der mittelst goldener Schnur an einer von
Silber und Schwarz schräg abgetheilten Stange hängt, auf deren gleichfalls
gekrönter Spitze ein zum Fluge bereiter Preußischer Adler ruht.
*!) Berichtigung nach AE. 30. März 74 (GS. 128).