272 § 37. Die Reichsbehörden.
1910), zur Prüfung des Reichshaushalts sowie des Landeshaus-
halts von Elsaß-Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete.
Die Verwaltung des Reichsinvalidenfonds
(seit 1873) ist seit 1909 aufgelöst (S. 450).
4. Richterliche Reichsbehörden sind:
a. das Reichsgericht
(Z3. 1 § 20), das bei Einführung der Reichsjustizgesetze (1.
Oktober 1879) an die Stelle des durch Bundesgesetz vom 12.
Juni 1869 errichteten Reichsoberhandelsgerichts ge-
treten ist und durch RG. vom 11. April 1877 seinen Sitz in
Leipzig erhalten hat;
8. die Konsulargerichte in den Konsularjuris-
diktionsbezirken (S. 16) und die Gerichte in den Schutz-
gebieten (S. 499); vgl. Z. 1 8§ 11 a 1, 2;
J. das Reichsmilitärgericht
mit dem Sitz in Berlin, einé für Marine und Land
gemeinsame Reichsbehörde, ferner die Stand-, Kriegs= und Ober-
kriegsgerichte der Marine, während die entsprechenden Gerichte
des Landheers Landesbehörden sind (vgl. MilSt GCO. vom 1. De-
zember 1898 und 3. 1 § 11 a5);
d. die Reichsdisziplinargerichte (vgl. Z. I
832);
ge. die Verwaltungsgerichte des Reichs,
nämlich: - I
a. das Bundesamt für das Heimatwesen
(seit 1870) zur endgültigen Entscheidung von Streitig-
keiten zwischen Armenverbänden verschiedener Bundesstaaten (lan-
desgesetzlich auch desselben Staates); vgl. S. 314;
b. das durch 2 Richter „Verstärkte Reichs-
eisenbahnamt“
(seit 1873) zur Entscheidung über Gegenvorstellungen gegen
eine vom Reichseisenbahnamte verfügte Maßregel;
c. das Kaiserliche Patentamt
. furdteExte1lung»NichttgkettserklarungundZmucknahme
von Patenten, seit 1877; näheres vgl. L. 1 8 24 b;
d. das Oberseeamt
(seit 1877) zur endgültigen Entscheidung über Beschwerden
gegen Entscheidungen der Seeämter (Re. vom 27. Juli 1877,
3.18122); «.
e. die Reichsrayonkommission
(seit 1871 ) ur endgültigen Entscheidung über Rekurse gegen
Anordnungen ftz Festungskommandanturen in Rayonangelegen-
heiten (Reichsrayongesetz vom 21. Dezember 1871, vgl. S. 307);