Vom Markgrafen Georg Friedrich bis zu Ende des 30jähr. Krieges. 97
sondern vielmehr um ihren Abschied gebeten haben. Da ge-
riethen seine Räthe in große Verlegenheit und drängten nicht
weiter.
Im Jahre 1552 zeigte er sich als Feind Carls V. und
der Katholiken, erschien mit einem Heere, das er unter dem
Namen des Königs von Frankreich geworben hatte, und erpreßte
am Rhein, in Franken und Schwaben von den katholischen
Ständen große Summen; hierauf befehdete er Nürnberg und
ließ sich bedeutende Kriegskosten zahlen. Während dieser Zeit
ließ er einen Theil seines Heeres in das Fürstbisthum Bam-
berg einrücken, und zwang den Bischof zur Abtretung von 20
Aemtern und zur Baarzahlung von 80,000 fl. Gleiches übte
er an dem Bischofe von Würzburg, welcher 200,000 fl. baar
erlegen und 350,000 fl. von den Schulden des Markgrafen
übernehmen mußte. So wüthete er fort und begann einen
Krieg nach dem andern. Sein ganzes Land, das er ohnedies
durch Verschwendung und üble Haushaltung in tiefes Verderben
gestürzt hatte, wurde schrecklich verheert und fiel in die Gewalt
der Verbündeten. Im Jahre 1557 starb er, noch nicht 36
Jahre alt, von seinem Lande verjagt, bei seinem Schwager, dem
Markgrafen von Baden zu Pforzheim.
A) Vom Markgrafen Georg Friedrich bis zu Ende des
30jährigen Krieges.
Nach dem Tode Albrechts boten die beiden Markgraf-
schaften Bayreuth und Ansbach einen traurigen Anblick dar;
in Schutt lagen Plassenburg und Culmbach, Bayersdorf, Creußen,
Gefrees, die Altstadt und die übrigen Vorstädte, so wie die
Mauern und viele Häuser von Bayreuth, die Mauern von
Hof 2c. Schon im Jahre 1556 übernahm Georg Friedrich,
der einzige Sohn des Markgrafen Georg, die Regierung des
Ansbacher Landes, im Jahre darauf auch die des Bayreuther.
Unter unaussprechlichem Jubel der Bevölkerung zog er in Bay-
reuth ein. Er ließ die beschädigten öffentlichen Gebäude wieder
herstellen, vergrößerte das alte Schloß, ließ ein neues bauen
und befand sich mit seinem Hofe auch öfters in Bayreuth.
Heinisch, G. F., Geschichte Baverns. 2. Aufl. 7