Full text: Geschichte Bayerns.

108 Das Fürstbisthum Bamberg. 
5) Das Fürstbisthum Bamberg. 
a) Geschichte dieses Fürstbisthums. 
Das Bisthum Bamberg wurde im Jahre 1007 von 
dem deutschen Kaiser Heinrich II., der auch der Fromme hieß, 
gestiftet. Heinrich, des bayerischen Herzogs Heinrich des 
Zänkers Sohn, war zugleich Herzog über Bayern und der 
letzte Sprosse des sächsischen Königshauses. Er hatte eine große 
Vorliebe für die schöne Gegend von Babenberg oder Bamberg 
und wählte daher diesen Ort zu seinem Lieblingsaufenthalt. 
In Bambergs Gegenden wohnten damals die Slaven, die eine 
große Anhänglichkeit an das Heidenthum zeigten. Um nun 
unter ihnen—das Christenthum dauernd einzuführen, faßte er 
den Entschluß, ein Bisthum dortselbst zu errichten. Er that 
dies auch, wie wir schon weiter oben erzählten, und zwar unter 
den schwierigsten Umständen. Sein Kanzler Eberhard wurde 
der erste Bischof daselbst, der die Gunst des Kaisers so zu be- 
nützen wußte, daß mit seinem Bisthume ausgezeichnete Vorrechte 
verbunden wurden. Der fromme Stifter wies dem neuen Bis- 
thume sehr beträchtliche Güter ein; dieselben bildeten gleich An- 
fangs ein zusammenhängendes Gebiet, welches von der Gewalt 
der königlichen Grafen befreit und den Bischöfen unterworfen 
wurde. In diesem Gebiete lag auch die Burg Babenberg, welche 
der Sitz des Bischofs wurde. — Ohne Grenzen war die Freude 
des frommen Kaisers Heinrich, als ihm im Jahre 1020 das 
Glück zu Theil wurde, daß Papst Benedikt VIII. in Person 
nach Bamberg kam, um das neue Bisthum einzuweihen. Diese 
seltene Erscheinung auf deutscher Erde hatte eine ungeheure 
Menge Volkes herbeigeführt, und neben den meisten weltlichen 
Fürsten harrten 72 Bischöfe auf Benedikts Ankunft. Hein- 
rich, der Kaiser, begab sich in Begleitung der vornehmsten 
Reichsfürsten vor das Stadtthor, um seinen erhabenen Gast zu 
empfangen und in seine Domkirche einzuführen. 
Nach und nach wurde das Bisthum Bamberg mit Gütern 
immer mehr bereichert; zum Erwerb dieser Güter trugen die 
Bischöfe sehr viel bei. Bischof Ekbert, Graf von Andechs 
(von 1202—1237) wurde, laut Urkunden, vom Kaiser Frie-
	        
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