142 Kurfürst Maximilian Joseph.
burg, Bamberg, Augsburg und Freising, Tpheile
von Passau und Eichstädt und 18 Reichsstädte, worunter
Ulm, Rothenburg, Weißenburg, Schweinfurt,
Windsheim, Kempten, Memmingen, Kaufbeuern,
Dinkelsbühl und Nördlingen mit beträchtlichem Lan-
desgebiete.
Maximilian Jofeph durfte sich aber nur kurze Zeit
des Friedens freuen. Napoleon hatte sich nämlich am 18.
Mai 1804 zur Würde eines Kaisers, erhoben, und schaltete von
nun an mit den Ländern ganz nach seiner Willkür. Da ver-
banden sich England, Rußland und Oesterreich neuerdings zu
einem Kriege gegen Frankreich. Bayern, zwischen Oesterreich
und Frankreich in der Mitte, war in einer mißlichen Lage.
Mehrzährige Erfahrungen hatten gelehrt, wie gefährlich es sei,
sich unbedingt Oesterreich in die Arme zu werfen; übrigens
kannte Kurfürst Maximilian auch die neu entdeckten Plane
Oesterreichs, seine Grenzen bis an den Lech auszudehnen;
er war daher durchaus nicht gesonnen, sich in diesem Kampfe
gegen Napoleon thätig an Oesterreich anzuschließen, und ver-
langte nun von Oesterreich, in dem bevorstehenden Kriege, un-
betheiligt (neutral) bleiben zu dürfen. Da Oesterreich dies
beharrlich verweigerte und dem Kurfürsten Maximilian
die entehrende Zumuthung machte, er solle sein Heer entwaff-
nen, so bestimmte ihn dies, sich in dem 1805 ernenten Kriege
mit Frankreich zu verbinden. Die Oesterreicher fielen in Bayern
ein, besetzten München und machten überhaupt in Bayern starke
Forderungen; die Bayern aber vereinigten sich bei Würzburg
mit den Franzosen. Die Franzosen mit den vereinigten Bayern
und Würtembergern griffen das österreichische Heer mit solcher
Gewalt und Ueberlegenheit an, daß es, um nicht gänzlich auf-
gerieben zu werden, sich genöthigt sah, zu weichen. Die Fran-
zosen und Bayern konnten bald in Oesterreich einrücken und
schon am 12. November 1805 in Wien selbst einziehen.
Das vereinigte russisch-österreichische Heer eilte nun gegen
Mähren. In vollen Märschen drangen die Franzosen ihnen
nach. Da nahte die weltberühmte Dreikaiserschlacht von Au-