Die zu Bayern zu Anfang des 19. Jahrh. gekommenen Theile Schwabens. 143
ster litz. Derrussische Kaiser Alexander und der österreichische
Kaiser Franz geboten über 90,000, der französische Kaiser
Napoleon über 80,000 Mann. Die Franzosen erfochten in
derselben einen vollkommenen Sieg. Dieser zog zuerst einen
Waffenstillstand herbei, auf welchen Friedensunterhandlungen
folgten, die auch im Dec. 1805 in Presburg geendet wurden.
B. Die zu Bayern zu Anfange des neunzehnten
Jahrhunderts gekommenen Cheile Schwabens,
von 1650 bis zu ihrer Einverleibung.
Augsburg, das früher als Mittelpunkt des süddeutschen
Handels sehr blühend und der Hauptsitz der Weberei war, sank
allmählich, da der Welthandel nach der Entdeckung Amerikas
andere Bahnen zog, von seiner Höhe etwas herab und verlor
durch die veränderten Handelswege, so wie durch vielfach be-
trübende Zeitumstände von seinem früheren Glanze viel. Doch
blieb diese Stadt immer noch die wichtigste Handelsstadt Süd-
deutschlands und behielt und hat noch immer eine Menge be-
deutender Handelshäuser, Manufakturen und Fabriken; beson-
ders blieb der Geldverkehr noch lange und bis heute von
großer Wichtigkeit.
Die Stadt genoß nach dem dreißigjährigen Kriege eine
lange Ruhe, die bis zur Zeit des spanischen Erbfolgekrieges
dauerte. Sie hatte sich zwar bei diesem Kriege volle Unpartei-
lichkeit vorgesetzt und ließ auch die Bayern nicht ein; die Oester-
reicher zwangen sie aber zur Aufnahme einer Besatzung. Im
December 1703 wurde sie hierauf von den Franzosen und
Bayern belagert, zum Theil auch zertrümmert und mußte 1
Million Gulden Contribution zahlen. Den ganzen Verlust,
welchen dieser Krieg der Stadt brachte, berechnete man auf
4 Millionen Gulden.
Auch die französische Revolution verhängte über Augs-
burg schwere Verluste. Im Jahre 1796 drangen zwei große
französische Heere in das Herz Deutschlands ein. Siegreich
rückte das eine unter dem General Moregqu durch Schwaben