Die Markgrafschaft Bayrenth. 145
Baron Groß von Trockau in Erlangen errichtete Ritter-
Akademie für die Erziehung junger Edelleute.
Unter den Markgrafen von Bayreuth nennen wir beson-
ders noch Friedrich"), der mit der Prinzessin von Preußen
Friederike Sophie Wilhelmine, der Lieblingsschwester
Friedrichs des Großen, vermählt war. Er trat die Re-
gierung im Jahre 1735 an. Da seine hochgebildete Gemahlin
Glanz und Pracht liebte, so sollte Bayreuth ein Sammelplatz
für die Meister in den bildenden Künsten werden. Es entstand
eine Zeichen= und Maler-Akademie; die Hofkapelle und das
Theäter wetteiferten mit denen großer Reiche; man fröhnte der
lockenden Lust zu bauen; es erhob sich das Opernhaus, ein
Theil der Kanzlei, die Münze und andere Gebäude, dann auch
das neue Schloß mit einer Kirche, nachdem das alte durch
Brand zerstört war; die Stadtgräben und nahen Sümpfe wur-
den ausgefüllt und in Gartenaulagen umgeschaffen, und durch
dieses Alles Bayreuth verschönert und vergrößert.
Friedrich rief auch eine hohe Schule ins Leben, die um
so nöthiger war, da eine solche seinem Fürstenthume bisher
noch mangelte und die Ritter-Akademie ganz verfallen war.
Die neue Anstalt wurde Anfangs in Bayreuth 1742 als Frie-
drichs-Universität eröffnet, im folgenden Jahre aber nach Er-
langen verlegt und hinlänglich ausgestattet. In die Zeit seiner
Regierung fiel der 7jährige Krieg, in welchem das Land in
große Drangsale gerieth. Die Leutseligkeit und Güte Frie-
drichs erhielten ihn lange im freundlichen Andenken. Da er
*) Nach Christian Ernst folgten in der Regierung über Bayreuth
vor Friedrich:
Georg Wilhelm, Christian Ernsts Sohn 1712. Er erbaute
mehrere Lustschlösser um Bayreuth, namentlich die Eremitage,
war prachtliebend und starb kinderlos; dann
Georg Friedrich Carl aus einer Nebenlinie 1726. Er
war sparsam, half vielen Gebrechen ab und stiftete in Bayreuth
ein Waisenhaus; nach ihm kam erst
Friedrich, sein Sohn 1735, von welchem oben die Rede ist.
Heinisch, G. F., Geschichte Bayerns. 2. Aufl. 10