152 Franz Ludwig v. Erthal, Fürstbischof von Bamberg u. Würzburg.
mehr zu finden. Durch das Forschen nach den Ursachen der
Armuth lernte man nothwendig auch die Krankheiten des
Staates kennen.
Mit derselben Liebe und Sorgfalt förderte er den öffent-
lichen Unterricht; seiner Aufmerksamleit entging auch die kleinste
Dorfschule nicht; es wurden viele Schulen neu errichtet und
neue Schulhäuser aufgeführt; er besuchte selbst die Schulen und
wohnte öfters den Prüfungen bei.
Die Universitäten zu Bamberg und Würzburg suchte er
immer mehr zu erheben und zu verbessern, weil von diesen
Bildungsanstalten für die künftigen Staatsdiener und Geist-
lichen die wahren Organe der Regierung und die Belebung
und Bildung des Volkes ausgehen sollten. IJunglinge, die,
durch Talent und Fleiß ausgezeichnet, für die Wissenschaften
in der Folge Etwas zu leisten versprachen, erhielten Reise-
stipendien zur weiteren Ausbildung.
Um seine Beamten, seine Geistlichen und das Volk selbst
kennen zu lernen, bereisete er seine Bisthümer öfter, besuchte
die Schulen, ging zu den Kranken in ihren niedern Hütten,
sprach mit den Familienvätern, mit der Jugend, predigte auch
in den Landkirchen und erklärte dem Volke die Wahrheiten des
Christenthums in leichtfaßlicher, eindringlicher Weise und suchte
durch sein eigenes Beispiel dem Volke in Frömmigkeit voran-
zuleuchten.
Aber auch das leibliche Wohl der Seinen lag ihm am
Herzen; er suchte Manufakturen und Fabriken, Ackerbau, Hopfen-
bau und Pferdezucht emporzubringen, ließ öde Plätze urbar
machen, erleichterte dem Landmanne die Lasten, legte eine
Nothleihkasse an, um den hülfsbedürftigen fleißigen Landmann
und Handwerker schnell zu unterstützen, gründete eine neue
Wittwenkasse für die Hinterlassenen der Staatsdiener und war
überall bereit, der Noth abzuhelfen.
Er machte bessere Einrichtungen im Juliusspital zu Würz-
burg, erbaute ein Zuchthaus, verbesserte das Arbeitshaus, er-
richtete in Bamberg ein sehr schönes und zweckmäßiges Kranken-