192 Schluß.
hatte, war augenblicklich in den lautesten Jubel umgewandelt.
Der Schreiber dieses Artikels setzt noch bei: „Hätte in jenem
Augenblick König Max im Wagen sich gezeigt, ich bin über—
zeugt, man hätte die Pferde ausgespannt und das Volk hätte
den Wagen gezogen. In der ganzen Stadt war nur Eine
Stimmung: die der Freude, und nur Einen Ruf hörte man:
Es lebe der König von Bayern! Ich sah Leute sich umarmen;
ich selbst wurde auf der Straße von Leuten umarmt, die ich nie
gesehen hatte. Wie aber mag den Armen zu Muthe gewesen
sein, welche zur Vorbereitung zum Tode bereits in der Kapelle
waren, als man ihnen den Gnadenakt mittheilte! Wie mögen
erst diese Väter zahlreicher Kinder über die freudige Hoffnung,
diese wiederzusehen, ihren königlichen Fürsprecher gesegnet haben.“
16) Schluß.
Ueberblicken wir nun das aus der Geschichte Bayerns
Vorgeführte, so entnehmen wir daraus, daß das bayerische Volk
immer treu an seinem angestammten Fürstenhause hing; denn
in der ganzen langen Geschichte Bayerns findet man kein ein-
ziges Blatt, das mit Empörung gegen das Wittelsbachische
Haus oder mit Hochverrath befleckt ist; nichts konnte das treu-
sinnige Bayern wanken machen. Nie erhob es die Waffen, als
auf Geheiß seiner Fürsten. Wir lernen ferner aus der Ge-
schichte erkennen, daß Bayerns Fürsten für des Volkes Bestes
stets sorgten und daß Fürsten und Volk vereint ihre Selbst-
ständigkeit behaupteten und damit nicht bloß die Wohlfahrt
Bayerns, sondern selbst auch die der übrigen deutschen Völker
und des Reiches schützten.
Die Provinzen, welche in Folge der Alles erschütternden
Umwälzungen zu Anfang dieses Jahrhunderts mit der Krone
Bayerns verbunden wurden, sind seitdem berufen, mit den
älteren Provinzen Eine Geschichte zu theilen. Sie können sich
dieses Anschlusses nur freuen; denn sie sind nun Theile des
erkräftigten Ganzen und haben als solche durch ihr Schwer-
gewicht auch zur Rettung und zum Heile Deutschlands Manches
schon beigetragen. Jedem Angehörigen des bayerischen Staates