Full text: Geschichte Bayerns.

8 Bayern bis 788. Theodo II. Grimoald. Rupert u. Corbinian. 
Gottes, und Viele von ihnen ließen sich taufen. Gegen zwei 
Fahre blieb er in diesen Gegenden, reisete umher, lehrte, 
taufte die Bekehrten und weihte an vielen Orten, z. B. in 
Regensburg, Alt-Oetting, Eichstädt 2c. Gotteshäuser ein. 
Er zog nun weiter östlich, predigte an den Ufern der Donau 
an vielen Orten das Evangelium und spendete Trost, und 
die schöne Saat, die er in die Gemüther streute, trug die 
herrlichsten Früchte. Weiter südlich ziehend, kam er an den 
Wallersee, wo er eine kleine Kirche, Seekirchen, grün- 
dete. Nach einiger Zeit gelangte er an die Ruinen der einst 
von den Herfulern und Rugiern zerstörten Römerstadt Ju- 
vavia. Die Lage dieses Ortes gefiel ihm so sehr, daß er sie 
als einen künftigen Bischofssitz für trefflich geeignet erkannte. 
Der überaus christlich gesinnte Herzog Theodo II. besichtigte 
selbst die Stelle, war über die Wahl des Ortes hoch erfreut 
und schenkte ihm die Stätte und das um dieselbe liegende Ge- 
biet mit dem dort befindlichen Salzbrunnen. Rupert erbaute 
nun auf den Trümmern der alten Römerstadt eine Kirche und 
ein Kloster und legte hierdurch den Grund zum nachmaligen 
Erzbisthum Salzburg. Nach mehr als vierzigjährigem höchst 
segensvollem Wirken gab er in seinem Kloster Sct. Peter unter 
dem Gebete seiner Ordensbrüder seinen Geist auf. 
Als Herzog Theodo II. alt wurde, theilte er die Re- 
gierung mit seinen drei Söhnen; er selbst behielt die alte Stadt 
Regensburg, sein Sohn Grimoald erhielt das heutige Ober- 
bayern mit der Hauptstadt Freising. Da nun im Jahre 
717 Corbinian, ein gelehrter fränkischer Bischof durch das 
bojoarische Land kam, um eine Reise nach Rom zu unter- 
nehmen, nahm ihn Herzog Grimoald in Freising gastfreund- 
lich auf und drang in ihn, in Bayern zu verweilen. Er ließ 
sich aber von seiner Reise nach Rom nicht abhalten, wurde dort 
vom Papste Gregor II. zum Regionar-Bischofe ernannt, d. h. 
zum Bischof über einen größeren, noch nicht kirchlich eingerichteten 
Landstrich, kehrte dann zurück, errichtete auf einem Berge bei 
Freising dem h. Stephan ein Bethaus, das heutige Weihen- 
stephan, und wirkte für das Christenthum höchst segensvoll.
	        
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