Franken bis zur Zeit Carls des Großen. (788.) 13
Nach und nach suchten die Frankenkönige die schwäbischen
Herzoge immer abhängiger zu machen. Diese leisteten zwar
längere Zeit Widerstand; allein im Jahre 748 gerieth Herzog
Lantfrid II. in die Gefangenschaft der Franken und starb
auch einige Jahre darauf in derselben. Von da an wurde das
Herzogthum auf lange Zeit ein unmittelbarer Teil des Franken-
reiches und stand unter der Verwaltung königlicher Kammer—
boten; die herzoglichen Güter fielen aber der Krone anheim.
C. Franken biszur BZeit Carls des Großen. (788.)
Die Franken breiteten sich vom Niederrhein südlich und
westlich aus, nahmen nach und nach die Länder des jetzigen
Frankreichs, das von ihnen den Namen führt, bis zur Loire
bleibend in Besitz und wurden hier durch Vermischung mit der
keltisch-römischen Bevölkerung zu einem neuen Volke. Bis zu
Ende des 5. Jahrhunderts behielten die einzelnen Völker, welche
unter dem Frankennamen bekannt waren, ihre eigenen Häupt-
linge oder Könige. Den Rhein aufwärts bis zum Einflusse
des Mains waren schon im 3. Jahrhunderte alle kleineren
Völkerschaften unter dem Namen der Franken bekannt. Wahr-
scheinlich zu Anfang des 5. Jahrhunderts suchten sie sich der
Gegenden am Maine und Rheine zu bemächtigen; es traten
ihnen aber die Alemannen und Thüringer entgegen.
Der Ursprung der Thüringer liegt sehr im Dunkeln;
wahrscheinlich waren sie Nachkommen der Hermunduren. Im
Anfange des 5. Jahrhunderts umfaßte Thüringen nicht bloß
die jetzigen Grenzen zwischen Werra und Saale, Harz und
Thüringerwald, sondern auch das Land südöstlich bis zur Donau.
Zu dem Gebiete Thüringens gehörten noch die Flüsse Naab
und Regen.
In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts gründete
Chlodwig das fränkische Reich; er strebte rastlos dahin, sein
Volk zum herrschenden und sich zum alleinigen König derselben
zu machen, brachte die Alemannischen Landschaften auf der linken
Rheinseite und daher auch die heutige Pfalz, dann aber