14 Franken bis zur Zeit Carls des Großen. (788.)
selbst auch Theile auf der rechten Seite des Rheins an sich.
Seine fromme Gemahlin hieß Chlotilde und war eine eifrige
Bekennerin des Christenthums, brachte auch Chlodwig so
weit, daß er sich mit 3000 der vornehmsten Franken vom
Bischof Remigius zu Rheims taufen ließ, ja daß er selbst
zur Verbreitung der christlichen Lehre unter den Franken bei-
trug. Diese Begebenheit ist für die religiöse Geschichte Frankens
von großer Wichtigkeit, weil das Christenthum hierdurch festen
Boden gewann. Chlodwig herrschte über ein großes Land,
welches bei seinem Tode (511) seine vier Söhne unter sich theilten.
Der älteste, Theodorich erhielt Austrasien oder Ostfranken.
Großen Ruhm erwarb sich König Dagobert in der
ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts dadurch, daß er Anstalten
zur Ausbreitung, des Christenthums gründete und die bereits
bestehenden erhielt. Besonders hatte sich das Bisthum Speier
und verschiedene Klöster seiner Wohlthätigkeit zu erfreuen.
Sielbst die altthüringischen Länder südlich des Thüringer
Waldes kamen bald an Austrasien oder Ostfranken; die Be-
wohner suchten sich jedoch noch häufig der fränkischen Herrschaft
zu entziehen. Dies bestimmte den Frankenkönig Dagobert I.,
für Thüringen einen eigenen Herzog zu bestellen, wozu er im
Jahre 633 einen eingebornen Edeln, Radulf, erwählte, der
seinen Sitz zu Würzburg nahm. Radulf suchte sich aber
so viel, als möglich, unabhängig zu machen.“)
*) Dem Herzoge RNadulf folgte in der Regierung in der Mitte des
7. Jahrhunderts sein Sohn Hedan lI., der aber bald starb. Der
Nachfolger desselben war sein älterer Sohn, dessen Name aber nicht
bekannt ist; er war vermählt mit Geilana, die nach seinem Tode
den jüngeren Bruder und Nachfolger desselben in der herzoglichen.
Würde, Gozbert, heirathete. Unter ihm trat der edle Irländer
Kilian hier auf. Gozbert war ihm gleich anfangs nicht feind
und wurde in der Folge durch eine der Predigten Kilians so ge-
rührt, daß er sich im Jahre 687 wirklich taufen ließ. Dem Beispiele
des Herzogs folgten bald viele seiner Unterthanen. Allein. Kilian
genoß nicht lange den Segen seiner Bemühungen; er wurde auft
Anstiften der Herzogin mit seinen Gefährten deßwegen ermordet,
weil er den Herzog zu bewegen suchte, sich von ihr zu scheiden, da
sie die Wittwe, seines verstorbenen Bruders war.