Ludwig des Bayern Söhne. Ludwig der Reiche. 53
Eintracht gemeinsam dasselbe regieren sollten. Aber die Söhne
achteten den weisen Rath ihres Vaters nicht; denn kaum hatten
sie zwei Jahre lang das Land gemeinsam verwaltet, als sie
schon zur Theilung schritten. Sein Sohn Stephan mit der
Haft erhielt einen Theil von Niederbayern, nämlich Bayern-
Landshut, seine Brüder Wilhelm und Albrecht den
andern Theil, nämlich Bayern-Straubing; im J. 1363
kam Stephan auch in Besitz von Oberbayern. Eben so
vertheilten sich die Söhne in die auswärtigen Ländereien,
welche ihr Vater besaß. Diese Mißachtung des väterlichen
Rathes konnte den Söhnen unmöglich Segen bringen. Sie
verloren eine Besitzung nach der andern. Tyrol kam an Oester-
reich, Brandenburg zuerst an die Luxemburger, darauf an die
Hohenzollern, und zuletzt kamen auch die Niederlande an einen
andern Herrn.
Die Theilungen hörten aber noch nicht auf. Nach dem
Tode Stephans mit der Haft theilten sich 1392 seine
drei Söhne wieder in das vom Vater hinterlassene Land so,
daß Stephan über Bayern-Ingolstadt, Friedrich
über Bayern-Landshut, Johann über Bayern-Mün-
chen regierte. Diese fortwährenden Theilungen und die öfters
dadurch entstehenden Streitigkeiten brachten viel Unheil über
Bayern.
lbb) Ludwig der Reiche, Herzog von Bayern-Landshut.
Christoph, Herzog von München.
In Landshut kam nach Friedrichs Tod sein Sohn
Heinrich zur Regierung, dem auch Bayern-Ingolstadt
zufiel, weil diese Linie erlosch. Heinrich hinterließ seinem
Sohne Ludwig bedeutende Schätze. Dieser Herzog Ludwig
der Reiche, der von 1450—1479 regierte, verdient vornehmlich
hervorgehoben zu werden. Er hatte vortreffliche Geistesanlagen,
reifte in strenger, körperlicher Uebung in Ritterspielen und
Jagd zum Jünglinge und Mann und hatte wegen der über-
triebenen Sparsamkeit seines Vaters mit Mangel aller Art
zu kämpfen. Aber trotz der harten Behandlung bewahrte Lud-