Full text: Wilhelm Heinzes Quellen-Lesebuch zur vaterländischen Geschichte für Lehrerbildungsanstalten und höhere Schulen. Erster Teil. Deutsche Geschichte bis 1648. (1)

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C. Das Kapital. 
1. Quelle: Bilanz der Fuggerschen Handlung im Jahre 1527. 
Fundort: Ehrenberg: Das Zeitalter der Fugger. Jena 1896. S. 122—174. 
Die Aktiva betrugen rund 3 Millionen Gulden. 
Davon entfielen auf: 
Bergwerke und Bergwerksanteile 
(in Tirol und Ungany)y)y);: ..... fl. 270 000 
Sonstige Immobilien 
(Grundstücke in Augsburg, das Haus in Antwerpen, Haus in Rom) 150 000 
Waren 
(Kupferlager in Antwerpen, Silber, etwas Messing, ganz wenig Tuch) „ 380 000 
Barggeee.43 „ 50000 
Ausstände 
(In erster Linie das „Hofbuch“", in dem nur die Forderungen an König 
Ferdinand und dessen Länder enthalten waren. — Von den Ant- 
werpener Schuldnern ist bemerkenswert der König von Portugal) „ 1 650 000 
Privatkonti der Gesellschafttter. „ 430 000 
Verschiedene schwebende Geschäfftt:: . . ... „ 70 000 
fl. 3 000 000 
Die Passiva betrugen im ganzen nur etoaoaoaoaan „ 820000 
2. Quelle: Brief Jakob Fuggers an den Kaiser aus dem Jahre 1523. 
Fundort: Jansen, Jakob Fugger der Reiche. Leipzig 1910. S. 249. 
Allerdurchlauchtigster, großmächtigster römischer Kaiser, 
allergnädigster Herr!!#) 
Eure Kaiserliche Majestät wissen ohne Zweifel, wie ich und meine Vettern 
bisher dem Hause Osterreich zu desselben Wohlfahrt und Aufnehmen in aller 
Untertänigkeit zu dienen geneigt gewesen sind, dadurch wir uns auch mit weiland 
Kaiser Maximilian . eingelassen und Seiner Majestät zu untertänigem Gefallen, 
um für Eure Kaiserliche Majestät die römische Krone zu erlangen, uns etlichen 
Fürsten gegenüber, die ihr Trauen und Glauben auf mich .. setzen wollten, ver- 
schrieben, auch nachmals Eurer Majestät verordneten Kommissaren aus demselben 
Anlaß . . . .. eine treffliche Summe Geldes dargestreckt haben, die ich nicht allein 
bei mir und meinen Vettern, sondern auch bei anderen Herren und Freunden mit 
großem Schaden aufgebracht habe, damit solch löbliches Fürnehmen Eurer Kaiser— 
lichen Majestät zu hohen Ehren und Wohlfahrt Fürgang gewinne. 
Es ist auch wissentlich und liegt am Tag, daß Eure Kaiserliche Majestät die 
römische Krone ohne mich nicht hätte erlangen können, wie ich denn solches mit 
den Handschriften aller Kommissare Eurer Kaiserlichen Majestät beweisen kann. 
So habe ich auch hierin meinen eigenen Nutzen nicht angesehen; denn wenn ich 
von dem Hause Osterreich hätte abstehen und Frankreich fördern wollen, würde ich 
1) In der Form wohl höflich, aber doch stolz und entschieden erinnert er den Kaiser 
an seine Verpflichtungen.
	        
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