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einzelnen Findern nach dem Hause!), in dem sie noch bis zum heutigen Tage dem
Heil der Seelen dienen, zurückgesandtt
38. Die Leiche des heiligen Bischofs wurde (später) nach der oben erwähnten
Stadt Trecht geführt und dort beigesetzt und bestattet, bis von Mainz her einige
fromme und im Herrn gläubige Brüder, die vom Bischof Lul, dem Nachfolger
dieses heiligen Bischofs und Märtyrers Christi, gesandt waren, zu Schiff ein-
trafen, um den Leichnam des seligen Mannes nach dem Kloster, das er bei seinen
Lebzeiten erbaut und das nicht weit vom Ufer des Flusses, der die Fulda ge-
nannt wird, liegt, zu schaffen.
21.
Karls des Großen Persönlichkeit.
Quelle: Einhard, Das Leben Karls des Großen (Lateinisch) 2). Kapitel 22—26.
Übersetzung: Otto Abel und W. Wattenbach, Kaiser Karls Leben von Einhard. 3. Aufl. Leipzig o. J.
(Gesch. d. d. V. 2. Ausg. BVd. 16.) S. 31—36.
22. Karl war von breitem und kräftigem Körperbau, hervorragender Größe,
die jedoch das richtige Maß nicht überschritt; denn seine Länge betrug sieben
seiner Füße. Der obere Teil seines Kopfes wär rund, seine Augen sehr groß und
lebendig; die Nase ging etwas über das Mittelmaß; er hatte schöne weiße Haare
und ein freundliches, heiteres Gesicht. So bot seine Gestalt, mochte er sitzen oder
stehen, eine höchst würdige und stattliche Erscheinung, wiewohl sein Nacken dick und
zu kurz, sein Bauch etwas hervortretend scheinen konnte; das Ebenmaß der anderen
Glieder verdeckte das. Er hatte einen festen Gang, eine durchaus männliche
Haltung des Körpers und einc helle Stimme, die jedoch zu der ganzen Gestalt
nicht recht passen wollte; seine Gesundheit war gut, außer daß er in den vier
Jahren vor seinem Tode häufig von Fiebern ergriffen wurde und zuletzt auch mit
einem Fuße hinkte. Aber auch damals folgte er mehr seinem eigenen Gutdünken,
als dem Rat der ärzte, die ihm beinahe verhaßt waren, weil sie ihm rieten, dem
Braten, den er zu speisen pflegte, zu entsagen und sich an gesottenes Fleisch zu
halten. Beständig übte er sich im Reiten und Jagen, wie cs die Sitte seines
Volkes war; denn man wird nicht leicht auf Erden ein Volk finden, das sich in
dieser Kunst mit den Franken messen könnte. Sehr angenehm waren ihm auch
1) In dem „Hause“, d. h. im Kloster Fulda, werden noch heute Bücher gezeigt, die
angeblich einst dem Bonifatius gehört haben.
:) Der berühmte Biograph Karls d. Gr. wurde um 770 in Ostfranken geboren.
Seine erste Bildung empfing er in der berühmten Schule des Klosters Fulda. Wegen
seiner großen Fähigkeiten sandte ihn der Abt des Klosters an den königlichen Hof. Hier
fand er an Karl selbst einen mächtigen Beschützer und treuen Freund. Er besaß vor
allem bedeutende technische und architektonische Kenntnisse. Deshalb übertrug ihm der
Kaiser die Leitung des Bauwesens. Seine Gemahlin Imma war von vornehmer Her-
kunft, aber nicht, wie die Sage erzählt, eine Tochter Karls. 830 zog er sich vom Hofe
zurück. Er lebte seitdem im Kloster Seligenstadt am Main, wo er im Jahre 840 starb.
Die Lebensbeschreibung entstand einige Jahre nach Karls Tode. Daraus ist ihre ein-
heitliche und abgerundete Gestalt verständlich. In allem Außerlichen ist sie eine Nach-
ahmung der Kaiserbiographien des römischen Geschichtschreibers Sueton. Die Eigen-
tümlichkeiten seines Helden schildert Einhard in denselben Ausdrücken, wie sie Sueton
in bezug auf Augustus oder Titus gebrauchte. Durch dieses fremde Gewand und durch
zahlreiche historische Fehler verliert die Arbeit an Wert. Immerhin ist der Kern deutsch,
und die zahlreichen Handschriften, in der diese Lebensbeschreibung erhalten ist, bezeugen
ihre Beliebtheit.