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Gold und Silber anfertigen und sie, sowie die priesterlichen Gewänder, in so
großer Anzahl anschaffen, daß nicht einmal die Türsteher, die doch den untersten
kirchlichen Grad bilden, beim Gottesdienst in ihrer gewöhnlichen Kleidung zu
erscheinen brauchten. Auf die Verbesserung des Lesens und Singens in der Kirche
wandte er große Sorgfalt. Denn in beiden Dingen war er sehr unterrichtet, wenn
er auch selbst nicht öffentlich las und nur leise und im Chor sang.
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Der Sachsenkrieg.
772—04.
Quelle: Einhard a. a. O. 7. 8.
Ülbersexung: Otto Abel und W. Wattenbach a. a. O. S. 14—16.
7. Kein Krieg, den das Volk der Franken unternahm, ist mit solcher Aus-
dauer, Erbitterung und Anstrengung geführt worden, wie der sächsische; denn die
Sachsen, die wie fast alle Völkerschaften Deutschlands wild von Natur, dem
Götzendienst ergeben und gegen unsere Religion feindselig waren, hielten es für
nicht unehrenhaft, göttliches und menschliches Recht zu übertreten und zu schänden.
Dazu kamen noch besondere Umstände, die jeden Tag eine Störung des Friedens
verursachen konnten: die Grenze zwischen uns und den Sachsen zog sich fast durch-
aus ohne trennenden Zwischenraum in der Ebene hin, mit Ausnahme weniger
Stellen, wo größere Waldungen oder dazwischenliegende Bergrücken eine scharfe
Grenzlinie bildeten. So wollten Totschlag, Raub und Brandstiftungen auf beiden
Seiten kein Ende nehmen. Dadurch wurden die Franken so erbittert, daß sie
endlich ihren Schaden nicht mehr bloß heimgeben, sondern es auf offenen Krieg
mit ihnen ankommen lassen wollten. Der Krieg wurde also begonnen und von
beiden Seiten mit großer Erbitterung, jedoch mehr zum Nachteil der Sachsen als
der Franken, dreiunddreißig Jahre lang ununterbrochen fortgeführt. Er hätte
freilich früher zu Ende gebracht werden können, wenn nicht die Treulosigkeit der
Sachsen gewesen wäre. Es ist schwer zu sagen, wie oft sie besiegt waren und
flehentlich sich dem Könige unterwarfen, das ihnen Anbefohlene zu leisten ver-
sprachen, die ihnen abgeforderten Geiseln ohne Zögern stellten und die zu ihnen
geschickten Beamten aufnahmen; waren sie doch einigemale so geschwächt und
heruntergebracht, daß sie selbst dem Götzendienst zu entsagen und den christlichen
Glauben anzunehmen gelobten. Aber wenn sie einerseits mehrmals bereit waren,
dem nachzukommen, so waren sie andererseits jedesmal sogleich eifrig bei der
Hand, das Gegenteil zu tun, so daß es schwer zu sagen ist, ob man ihre Ge-
neigtheit zu dem einen oder zu dem anderen mit größerem Rechte behaupten
darf; denn seitdem der Krieg mit ihnen seinen Anfang nahm, ist kaum ein Jahr
verflossen, in dem nicht ein solcher Wechsel mit ihnen vorging. Aber in seinem
hohen Sinn und seiner in Glück und Unglück sich gleichbleibenden Beharrlichkeit
ließ sich der König durch keinen Wankelmut von ihrer Seite ermüden, noch von
dem, was er sich einmal vorgenommen hatte, abbringen. Vielmehr ließ er ihnen
niemals ihr treuloses Verhalten ungestraft hingehen, sondern entweder zog er in
eigener Person gegen sie zu Felde, oder schickte seine Grafen mit Heeresmacht
gegen sie aus, um für ihr Tun Rache und eine gerechte Sühne zu nehmen.
Zuletzt, nachdem er alle, die ihm Widerstand geleistet hatten, besiegt und unter-