Full text: Wilhelm Heinzes Quellen-Lesebuch zur vaterländischen Geschichte für Lehrerbildungsanstalten und höhere Schulen. Zweiter Teil. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815. (2)

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keit eines jeden waffenfähigen Bürgers, sein Vaterland zu verteidigen, 
dessen Erhaltung ihm und seinem Vermögen Schutz und gesetzliche bürgerliche 
Freiheit gewährt, bereits mittels der auf unseren Befehl erlassenen Aufforderung 
allen gebildeten Jünglingen Gelegenheit zu geben beabsichtigt, durch den Dienst 
bei der Artillerie oder unter den freiwilligen Jägern ihren guten Willen mit der 
Tat zu äußern und sich Ansprüche auf unvergänglichen Ruhm und auf den Dank 
eines erkenntlichen Vaterlandes zu erwerben. 
In UÜbereinstimmung mit diesen Anordnungen, und um jeder Unkunde über 
unsere Absichten zu begegnen, verordnen wir, daß für die Dauer des Krieges 
alle Ausnahmen zu der Verpflichtung zum Militärdienst nach der bisherigen 
Kantonverfassung unter nachfolgenden Bestimmungen hiermit aufgehoben sein 
sollen: Es soll zwar einem jeden bisher Eximierten zwischen dem vollendeten 17. 
und 24. Jahre überlassen werden, sich freiwillig den Jägerabteilungen zu Fuß und 
zu Pferde oder der Artillerie nach eigener Wahl zu widmen; derjenige aber, der 
nicht binnen acht Tagen nach der Publikation dieser Verordnung sich bei der Orts- 
obrigkeit dazu freiwillig meldet, die die Verpflichtung hat, solches sogleich dem 
gewählten Bataillon oder Kavallerieregiment anzuzeigen, soll jene Wahl nicht 
mehr auszuüben befugt sein, und er soll bei der Truppengattung angestellt werden, 
der die Militärbehörden ihn zuzuteilen sich veranlaßt finden. Es haben hiervon 
jedoch folgende Ausnahmen statt: 
1. bleiben eximiert alle gebrechlichen jungen Männer aus dem obigen Alter; 
2. alle die, die keine VBäter haben und bereits die Bewirtschaftung eines 
Bürgerhauses, Bauernhofes oder einer größeren Besitzung führen und ihr Eigen- 
tümer sind; 
3. die Söhne von Witwen, wenn keine älteren nicht im Militärdienste be- 
findlichen Brüder vorhanden sind; 
4. jeder, der notorisch der einzige Ernährer seiner ohnehin hilflosen Familie ist; 
5. in unserem Dienste stehende aktive und besoldete Offizianten und in 
geistlichen Amtern stehende junge Männer. 
Sämtliche Behörden, die es angeht, besonders die Landräte, Magistrate, 
Gutsbesitzer und Schulzengerichte, haben bei der größten Verantwortlichkeit diese 
Verordnung sogleich in Ausübung zu bringen. 
Wir wiederholen die Versicherung, daß jeder im Militärdienst Angestellte, 
ohne Unterschied des Standes und Vermögens, nach seinen Fähigkeiten und nach 
seinem Betragen, sobald er einen Monat gedient und sich die Gelegenheit dazu 
ereignet, zum Offizier oder Unteroffizier befördert werden und vorzugsweisen 
Anspruch auf Versorgung im Zivildienst erhalten soll. 
Gegeben zu Breslau, den 9. Februar 1813. Friedrich Wilhelm. 
118. 
Das Eiserne Kreuz. 
Am 10. März 1813. 
Quelle: General von Boyen erzählt in seinen „Denkwürdigkeiten“. 
Fundort: Tim Klein a. a. O. S. 137. 
Es freut mich, hier sagen zu können, daß der König jetzt auch mit einem 
ihm eigenen Gedanken hervortrat, der vielfach und günstig in die Stimmung der 
Zeit eingriff. Es war dies die Stiftung des Eisernen Kreuzes; ich habe den eigen-
	        
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