Full text: Wilhelm Heinzes Quellen-Lesebuch zur vaterländischen Geschichte für Lehrerbildungsanstalten und höhere Schulen. Zweiter Teil. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815. (2)

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gegen jeden Anschlag zu schützen, der die Völker wieder in die Wirrnisse und das 
Unglück von Revolutionen zu stürzen droht. 
Die gegenwärtige, dem Protokoll des Wiener Kongresses in der Sitzung vom 
13. März 1815 einverleibte Erklärung soll veröffentlicht werden. 
Geschehen und durch die Bevollmächtigten der acht Mächte, die den Pariser 
Vertrag unterzeichnet haben, beglaubigt. 
Wien, den 13. März 1815. 
138. 
Blücher warnt vor einem faulen Frieden. 
24. Juni 1815. 
Quelle: Ein Schreiben Blüchers an den König von Preußen. 
Fundort: Tim Klein a. a. O. S. 487. 
Ich bitte alleruntertänigst Ew. Majestät, die Diplomaten dahin anzuweisen, 
daß sie nicht wieder das verlieren, was der Soldat mit seinem Blute errungen hat; 
dieser Augenblick ist der einzige und letzte, um Deutschland gegen Frankreich zu 
sichern. E. M. werden als Gründer von Deutschlands Sicherheit verehrt werden, 
und auch wir werden die Früchte unserer Anstrengungen genießen, wenn wir 
nicht mehr nötig haben, mit immer gezücktem Schwerte dazustehen. 
139. 
Blüchers Briefe aus den Jahren 1810—1815. 
Fundort: Barnhagen von Ense a. a. O. und E. von Colomb a. a. O. Dieser Sammlung sind die Briefe 
an seine Gemahlin Amalie geb. von Colomb (Nr. 4—10) entnommen½. 
1. Nach dem Hinscheiden der Königin Luise (19. Juni 1810) an einen Freund. 
Der Stolz der Weiber ist also von der erde geschieden. Gott im Himmel, sie 
muß vor uns zu guht gewesen sein. Schreiben sie mich ja, alter freund, ich be- 
darff Uffmunterung und unterhaltung. Es ist doch unmöglich daß einen Staht 
so fiel uf einmal treffen kann als den unsrigen. In meiner jetzigen Stimmung ist 
mich nichts lieber, als daß ich erfahre, die Welt brenne an allen vihr enden. 
Immer derselbe Blücher. 
2. An Scharnhorst. 5. Januar 1813. 
Mir juckt's in allen Fingern, den Säbel zu ergreifen. Wenn es jetzt nicht 
Sr. Maj. unsers Königs und aller übrigen deutschen Fürsten und der ganzen 
Nation Vornehmen ist, alles Schelmfranzosenzeug mitsamt dem Bonaparte und 
seinem ganzen Anhange vom deutschen Boden wegzuvertilgen, so scheint mir, daß 
kein deutscher Mann mehr des deutschen Namens wert sei. Jetzt ist wiederum die 
Zeit, zu tun, was ich schon Anno neun angeraten, nämlich die ganze Nation zu 
den Waffen aufzurufen, und, wenn die Fürsten nicht wollen und sich dem ent- 
gegensetzen, sie samt dem Bonaparte wegzujagen. Denn nicht nur Preußen allein, 
sondern das ganze deutsche Vaterland muß wiederum heraufgebracht und die 
Nation wieder hergestellt werden. 
1) Die Briefe 1, 4, 8, 9 und 11 sind unverändert in Blüchers eigenhändiger Recht- 
schreibung wiedergegeben.
	        
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