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l'armée, munitions ete. seront livrés à Sédan à une commissions militaire in-
stituée par le commandant en chef, pour étre remis immédiatement au com-
missaire allemand.
Art. 4me. La place de Sédan sera livrée ensuite dans son état actuel et
au plus tard dans la soirée du 2. Septembre à la disposition de Sa Majesté le
Roi de Prusse.
Art. õme. Les officiers qui n'auront pas pris l'engagement mentionné à
l'article 2me, ainsi que les troupes désarmées seront conduits rangés d'après
leurs régiments en corps et en ordre militaire. Cette mesure commencera ce
2 Septembre et sera terminée le 3. Ces détachements seront conduits, sur le
terrain bord par la Meuse près d’Ilges, pour ötre remis aux commissaires alle-
mands par leurs okfficiers, qui céderont alors le commandement à leurs sous-
officiers. .
Art.6me.Lesmådecjnsmjljtairessansexceptionsresterontenarriåre
pour prendre soin des blessés.
Fait à Frénois le 2. Septembre 1870. von Moltke.
de Wimpffen.
4. Quelle: Bericht Bismarcks an den König vom 2. September 1870.
Nachdem ich mich gestern abend auf Eurer Königlichen Majestät Befehl hier-
her begeben hatte, um an den Verhandlungen über die Kapitulation teilzunehmen,
wurden letztere bis etwa 1 Uhr nachts durch die Bewilligung einer Bedenkzeit
unterbrochen, welche General Wimpffen erbeten, nachdem General von Moltke
bestimmt erklärt hatte, daß keine andere Bedingung als die Waffenstreckung be-
willigt werden und das Bombardement um 9 Uhr morgens wieder beginnen
würde, wenn bis dahin die Kapitulation nicht abgeschlossen wäre. Heute früh
gegen 6 Uhr wurde mir der General Reille angemeldet, welcher mir mitteilte,
daß der Kaiser mich zu sehen wünsche und sich bereits auf dem Wege von Sedan
hierher befinde. Der General kehrte sofort zurück, um Seiner Moajestät zu melden,
daß ich ihm folgte, und ich befand mich kurz darauf, etwa auf halbem Wege
zwischen hier und Sedan, in der Nähe von Frénois, dem Kaiser gegenüber.
Seine Majestät befand sich in einem offenen Wagen mit drei höheren Offizieren
und ebenso vielen zu Pferde daneben. Persönlich bekannt waren mir von letzteren
die Generale Castelnau, Reille und Moskowa, der am Fuße verwundet schien, und
Vaubert. Am Wagen angekommen, stieg ich vom Pferde, trat an der Seite des
Kaisers an den Schlag und fragte nach den Befehlen Seiner Majestät. Der Kaiser
drückte zunächst den Wunsch aus, Eure Königliche Majestät zu sehen, anscheinend
in der Meinung, daß allerhöchstdieselben sich ebenfalls in Donchery befänden.
Nachdem ich erwidert, daß Eurer Majestät Hauptquartier augenblicklich drei Meilen
entfernt in Vendresse sei, fragte der Kaiser, ob Eure Majestät einen Ort bestimmt
hätten, wohin er sich zunächst begeben solle, und eventuell, welches meine Meinung
darüber sei. Ich entgegnete ihm, daß ich in vollständiger Dunkelheit hierher
gekommen und die Gegend mir deshalb unbekannt sei, und stellte ihm das in
Donchery von mir bewohnte Haus zur Verfügung, welches ich sofort räumen
würde. Der Kaiser nahm dies an und fuhr im Schritt gegen Donchery, hielt
aber einige hundert Schritt von der in die Stadt führenden Maasbrücke vor einem
einsam gelegenen Arbeiterhause an und fragte mich, ob er nicht dort absteigen
W. u. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. III. 7