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Befehl seines Königs die formelle Erklärung abgegeben, daß der König entschlossen
sei, die Neutralität aufrechtzuerhalten, und daß seine Regierung in der Lage sei,
dies auch durchzuführen. (Hört, hört!) Gleichzeitig erklärte Herr Bratianu dem
Baron Bussche, daß er sich dieser Erklärung seines Königs vollkommen anschließe.
(Hört, hört!) Noch sechs Tage vor der Kriegserklärung erklärte der König unserem
Gesandten, er wisse, daß die große Majorität Rumäniens den Krieg nicht wolle.
(Hört, hört!) und an demselben Tage versicherte der König einem persönlichen
Vertrauten, daß er die Mobilmachungsorder nicht unterschreiben werde. (Erneutes
lebhaftes Hört, hört!) Am 26. August, also am Tage vor der Kriegserklärung
noch, erklärte der König dem österreichisch-ungarischen Vertreter, daß er den Krieg
nicht wolle. (Hört, hört!) Als ein Kuriosum erwähne ich nur, daß Herr Bratiann
an demselben 26. August dem Grafen Czernin versichert hat, er sei entschlossen,
die Neutralität Rumäniens aufrecht zu erhalten. Der Kronrat, der für den nächsten
Tag angesetzt war, werde die Wahrheit seiner Worte beweisen. (Hört, hört! und
Gelächter.t)
Rumänien hat seine Raubpolitik vom ersten Tage an abhängig gemacht von
der Einschätzung der allgemeinen Kriegslage. Nun, Rumänien wird sich ebenso
militärisch verrechnen, wie sich seine Ententefreunde politisch bereits verrechnet
haben. Man hoffte ja zuversichtlich, die Kriegserklärung Rumäniens werde den
Abfall der Türken und Bulgaren von uns nach sich ziehen. Aber die Türkei und
Bulgarien sind nicht Rumänien und Italien. (Sehr gut! Beifall.) Fest und un-
verrückbar steht ihre Bundestreue; sie hat auf den Schlachtfeldern der Dobrudscha
glänzende Siege gefeiert. (Beifall.)
133.
Die glanzvolle Anlage und mustergültige Durchführung
des rumänischen Feldzuges.
Quelle: Schreiben des Kaisers an Hindenburg vom 9. Dezember 1916.
Fundort: Kriegsdaheim. Bd. 6. S. 89.
Mein lieber Feldmarschall!
Der rumänische Feldzug, der mit Gottes Hilfe schon jetzt zu einem so glänzenden
Erfolge führte, wird in der Kriegsgeschichte aller Zeiten als leuchtendes Beispiel
genialer Feldherrnkunst bewertet werden. Von neuem haben Sie große Operationen
mit seltener Umsicht in glanzvoller Anlage und mit größter Energie in der Durch-
führung mustergültig geleitet und mir in vorausschauender Fürsorge die Maßnahmen
vorgeschlagen, die den getrennt marschierenden Heeresteilen zu vereintem Schlagen
den Weg wiesen. Ihnen und Ihren bewährten Helfern im Generalstabe gebührt
dafür aufs neue der Dank des Vaterlandes, das mit stolzer Freude und Be-
wunderung die Siegesnachrichten vernommen und mit sicherer Zuversicht und mit
vollem Vertrauen auf solche Führer der Zukunft entgegensieht. Ich aber habe den
Wunsch, meinen tiefempfundenen Dank und meiner uneingeschränkten Anerkennung
dadurch besonderen Ausdruck zu geben, daß ich Ihnen als erstem meiner Generale
das Großkreuz des Eisernen Kreuzes verleihe.
Großes Hauptquartier den 9. Dezember 1916.
Ihr dankbarer und stets wohlaffektionierter König
Wilhelm R.