Full text: Der Weltkrieg. II. Band. (2)

Entwicklung des Krieges 
  
Ernennung Hindenburgs zum Chef des Generalstabs des 
Feldheeres und Ludendorffs zum Ersten Generalquartier- 
meister bereits vollzogen. 
Ich reiste mit dem Staatssekretär v. Jagow am 30. August 
gleichfalls nach Pleß. Obwohl Bulgariens Haltung gegen- 
über der neuen Situation noch nicht geklärt war — Bul- 
garien hat an Rumänien erst am I. September den Krieg 
erklärt — fanden wir eine zuversichtliche Auffassung 
der Lage. Vier deutsche Divisionen rollten bereits von 
der Westfront nach Siebenbürgen, weitere Verstärkungen 
wurden vorbereitet. Man werde zwar den Rumänen für 
ihre Operationen zunächst freie Hand lassen müssen, sie 
dann aber fassen und schlagen. Hindenburgs unerschütter- 
liche Ruhe und Ludendorfis rasch zugreifende Bestimmt- 
heit gaben den Besprechungen die Signatur. Wir alle 
verließen Pleß mit einem Gefühl der Erleichterung und 
Beruhigung. 
Die Rumänen brachen, fast ohne Widerstand zu finden, 
tief in Siebenbürgen ein. Im Westen erneuerten Engländer 
und Franzosen mit einer alles bisher Dagewesene über- 
treffenden Wucht ihre Angriffe an der Somme, um uns 
das Abziehen von Truppen für Rumänien unmöglich zu 
machen. Aber trotzdem sie gegen Mitte September bis 
über die Straße Bapaume—Peronne hinaus vorstießen, 
ließen sich Hindenburg und‘ Ludendorff, die sich in- 
zwischen an Ort und Stelle vom Stand der Dinge über- 
zeugt hatten, in ihren Dispositionen für den rumänischen 
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