Niederwerfung Rumäniens
Feldzug nicht beirren. Während die Rumänen in Ungarn
vordrangen, faßte sie der erste Stoß dort, wo sie ihn
augenscheinlich am wenigsten erwarteten, zwischen der
Donau und dem Schwarzen Meer in der Dobrudscha, und
warf sie auf den Trajanswall zurück. Gegen Ende Sep-
tember war unser Aufmarsch auch in Ungarn vollendet.
Am 29. September wurden die Rumänen bei Hermannstadt
geschlagen, am 8. Oktober wurde Kronstadt wieder genom-
men, und in den folgenden Wochen wurden die rumä-
nischen Truppen auf die Karpathengrenze zurückgedrängt.
Die Operationen in der Dobrudscha, an denen außer bulga-
rischen und deutschen auch türkische Truppen teilnahmen,
fanden ihre Krönung in der Einnahme des rumänischen
Hafens Constanza (23.Oktober) und der am Eisenbahnüber-
gang über die Donau gelegenen Stadt Cernavoda (25. Ok-
tober). Schon in diesem Zeitpunkte war der Feldzug für
Rumänien verloren, den Alliierten war der Trumpf aus der
Hand geschlagen, der die Entscheidung des Krieges hatte
bringen sollen.
In der ersten Novemberhälfte erkämpften sich die
deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen die Aus-
gänge aus den Karpathen in die Wallachei. Am 25. No-
vember erzwangen sich deutsche und bulgarische Truppen
von Süden her den Donau-Übergang. In der dreitägigen
Schlacht am Argesfluß griffen die beiden Armeen von
Norden, Westen und Süden das rumänische Heer um-
fassend an und brachten ihm die entscheidende Niederlage
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