Full text: Der Weltkrieg. II. Band. (2)

Finanzielle Unterstützung unserer Bundesgenossen 
  
Während wir von außen keine nennenswerte Hilfe er- 
hielten, waren unsere sämtlichen Bundesgenossen auf 
unsere Hilfe angewiesen. 
Österreich-Ungarn brachte die Gelder für die im Innern 
zu leistenden Kriegsausgaben im Wege einer bemerkens- 
wert erfolgreichen Anleihepolitik und auch von Kriegs- 
steuern aus eigner Kraft auf; von uns beanspruchte es 
lediglich sogenannte „Valutakredite“ zur Deckung seiner 
nicht unerheblichen in Deutschland und im neutralen 
Auslande zu leistenden Ausgaben. Diese Kredite wurden 
ihm in Abmachungen, die regelmäßig von Halbjahr zu 
Halbjahr abgeschlossen wurden, durch Vermittlung eines 
deutschen Bankenkonsortiums gewährt. 
Bulgarien benötigte von uns nicht nur „Valutakredite“, 
sondern darüber hinaus auch einen großen Teil der Gelder 
für seine inländischen Kriegsausgaben. Ich habe im 
November 1915 mit dem bulgarischen Finanzminister 
Tontscheff die Verträge geschlossen, auf deren Grundlage 
unsere finanzielle Hilfe im Verlauf des Krieges gewährt 
wurde. Die Vorschüsse der deutschen Regierung schufen, 
soweit sie nicht unmittelbar zu Zahlungen in Deutsch- 
land oder im neutralen Ausland verwendet wurden, 
Guthaben, die als Grundlage für die Notenausgabe der 
Bulgarischen Staatsbank dienten. 
Sehr schwierig und verwickelt gestaltete sich die 
Finanzierung des Geldbedarfs der Türkei; einmal weil die 
Türkei in weit größerem Umfang als Bulgarien auch 
169
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.