Finanzielle Kriegfübrung
für die Beschaffung ihres inneren Geldbedarfs auf uns
angewiesen war; ferner weil die Bevölkerung im Innern
der Türkei an papierne Geldzeichen nicht gewöhnt war,
sondern Hartgeld verlangte; schließlich weil das türkische
Noteninstitut, die Kaiserlich Ottomanische Bank, die von
englischem und französischem Kapital beherrscht war,
passiven Widerstand leistete. Der erste Vorschuß an die
Türkei für ihre inneren Bedürfnisse, der ihr unmittelbar
nach ihrem Eintritt in den Krieg gewährt wurde, war bares
Gold; es handelte sich dabei um fünf Millionen türkische
Pfund. Dieser Weg war natürlich bei längerer Dauer des
Krieges ungangbar; er hätte den Goldbestand unserer
Reichsbank ausgepumpt. Als ich das Schatzamt übernahm,
suchte ich deshalb nach andern Mitteln. Mein Vorschlag,
entweder den passiven Widerstand der Ottomanischen
Bank zu brechen oder an ihrer Stelle ein neues Noten-
institut unter deutscher Beteiligung zu errichten, scheiterte
an dem hartnäckigen Widerspruch und am passiven Wider-
stand des Finanzministers Djavid Bey. So schlug ich vor,
die Vermittlung der in der Türkei bei Einheimischen und
Fremden den besten Kredit genießenden internationalen
Administration der türkischen Staatsschulden in Anspruch
zu nehmen. Die Staatsschuldenverwaltung gab nun auf
Grund von in Berlin hinterlegten deutschen Reichs-
schatzanweisungen Zertifikate aus, die in der Türkei den
Charakter als gesetzliches Zahlungsmittel erhielten. Die
Vorschüsse der deutschen Regierung wurden also fortan
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