Munitionskrisis
des Krieges übertraf, mit jeder möglichen Beschleunigung
durchzuführen. Über die Voraussetzungen — Freigabe
der erforderlichen Facharbeiter und der notwendigen Roh-
stoffe, einheitliche Disposition in den Bestellungen der
Heeresverwaltung auf Stahlerzeugnisse, Zurückstellung des
Bedarfs für andere Zwecke, z. B. des Schienenbedarfs
des Eisenbahn-Zentralamts — war für den 18. August
eine abschließende Besprechung im Kriegsministerium ver-
einbart. Die Besprechung verlief ohne positives Ergebnis,
da, wie mir von Teilnehmern an der Beratung mitgeteilt
worden ist, weder der den Vorsitz führende Vertreter des
Kriegsministeriums, ein Major, noch der Vertreter der
Feldzeugmeisterei und des Ingenieurkorps genügend orien-
tiert waren.
In diesem Stadium wurde ich zum erstenmal mit der
Angelegenheit durch Vertreter der Industrie befaßt. Ich
erteilte den Herren, die über die Behandlung dieser un-
absehbar wichtigen Frage auf das äußerste erregt waren,
den Rat, sich alsbald an den stellvertretenden Kriegsmini-
ster — der Kriegsminister selbst befand sich im Großen
Hauptquartier — zu wenden, in der Überzeugung, daß
dieser sofort durchgreifen würde. Ich stieß mit diesem Rat
auf Bedenken und Zweifel, aber die Herren sagten zu,
den Vorschlag alsbald an ihre Verbände weiterzugeben.
Wenige Tage darauf erhielt ich die Nachricht, man habe
meinen Rat insofern befolgt, als man den Kriegsminister
telegraphisch gebeten habe, in der Munitionsangelegenheit
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