Full text: Der Weltkrieg. II. Band. (2)

Expose über die Lage auf dem Balkan 
  
Betracht kommen (Bukowina, Siebenbürgen); aber der 
Appetit der Rumänen geht heute bereits so weit, daß 
er nicht befriedigt werden kann; irgendwelche Anerbie- 
tungen würden also nur eine Einladung zur Chantage 
sein und als Zeichen der Schwäche aufgefaßt werden 
und so die zu vermeidende Entwicklung vielleicht noch 
beschleunigen. 
„Sowohl Rumänien wie auch Bulgarien werden sich 
unter diesen Umständen in ihrem Verhalten nur durch 
positive Ereignisse und Handlungen bestimmen lassen. 
Dabei wird das Verhalten der beiden Balkanstaaten sich 
gegenseitig beeinflussen: ein Vorgehen Rumäniens gegen 
uns wird der russenfreundlichen Partei in Sofia Oberwasser 
geben, während umgekehrt die Furcht vor einem Vor- 
gehen Bulgariens an unserer Seite die Russenfreund- 
schaft und Kriegslust Rumäniens dämpfen würde. 
„Frage: Was hat zu geschehen: 
I. um Rumänien von dem Eingreifen uns gegenüber 
zurückzuhalten ? 
2. um Bulgarien zu einem Eingreifen an unserer 
Seite zu veranlassen? 
„ad I. Bei dem nahezu sicheren Versagen aller Ver- 
sprechungen und Zugeständnisse bleibt uns — außer 
der unter 2. zu besprechenden Sicherung über Bul- 
garien — nur der militärische Druck; wenn wir in der 
Lage sind, den Rumänen zu sagen: sobald ihr euch rührt, 
schlagen wir zu, ist die Situation gewonnen. Erscheinen 
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