Hinter den Kulissen.
Die geheimen Verhandlungen un-
mittelbar vor und bis zum Bruche.
Der äußere Anstoß.
Jede kriegerische Verwicklung hat wenigstens eine
mehr oder weniger tiefsitzende Ursache und eine mehr
oder weniger oberflächliche BVeranlassung. Des gegen-
wärtigen Weltbrande Urfach en sind — neben Frank-
reichs niemals aufgegebenen Revanchegelüsten — Ruß-
lands panslavistische, auf die Zertrümmerung Öster-
reich-Ungarnes abzielende Ränke und Großbritanniens
Aeid auf die mächtig emporstrebende wirtschaftliche
Kraft Deutschlands. Letztere rechtzeitig niederzuringen,
dazu war den im „herzlichen Einvernehmen“ VBerei-
nigten, die sich seit einiger Zeit endlich auch offen
„Verbündete“ (alliés) nennen, jedes Mittel recht.
Vur keine falsche Scham! Oas war und ist ihre Losung.
Und so entblödete sich Rußland nicht, dem durch
Meuchelmord gebrandmarkten „Bruder“ Serbien um
jeden Preis zu helfen; seine Bundesgenossen zum Bei-
stande mit den Waffen zu vermögen, kostete wenig
Mühe. Dasselbe Britannien, das sich nach der blutigen
Belgrader Zuninacht des Jahres 1903 drei lange
Jahre standhaft geweigert hatte, beim serbischen Hof
einen Bertreter zu beglaubigen, leistet jetzt Gefolgschaft
einem großen Reiche, das seine ganze Wucht dafür