Full text: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges.

Hinter den Kulissen. 117 
  
war auch ZItalien nicht in der Lage, sich zu diesem diplo- 
matischen Schritte zu äußern oder von seinem Rechte, 
Natschläge zu erteilen, Gebrauch zu machen.“ 
Und in Punkt 4 kommt der Ministerrat auf die- 
selbe Nichtachtung zurück, indem er sagt: Italien könnte 
sich um so weniger gebunden halten, als die Ver- 
bündeten mit ihm nicht das notwendige Einver- 
nehmen gepflegt hätten. Schließlich sei, so lautet 
Punkt 5, Italien, das man völlig im Dunkeln über 
alle Pläne gelassen hätte, verhindert gewesen, recht- 
zeitig die nötigen Vorkehrungen zu treffen. 
Oa man nun nicht annehmen darf, daß eine Groß- 
macht in einer so entscheidenden Frage wider besseres 
Wissen bindende Beschlüsse fasse, so ist zwingend zu 
erschließen, daß Sir Rennell am 23. Juli sich getäuscht 
und den Generalsekretär des italienischen Ministeriums 
des Zußern gründlich mißverstanden hat. 
Der 24. Juli: 
Graf Berchtold erklärt dem russischen Geschäfts- 
träger, eine Verschiebung der Machtverhältnisse am 
Balkan liege ihm fern. 
Minister Ssasonow, erklärt erregt dem deutschen 
Botschafter Grafen Pourtales, eine Lokalisierung des 
österreichisch-serbischen Konflikts sei unmöglich, und 
dußert zum britischen Botschafter die Hoffnung, daß 
dessen Regierung nicht nachlassen werde, ihre Soli- 
darität mit Rußland und Frankreich zu bezeugen. 
Br. Wb. 4: Graf Berchtold, k. u. k. Minister 
des Auswärtigen, an Graf Menedorff. 
Wien, 24. Juli (Ubersetzung Mensdorffs für das 
„Foreign Office"). Text der österreichisch-ungarischen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.