Hinter den Kulissen. 245
Br. Vb. 116: Grey an Bertie.
London, 31. Juli. (Tel.) Unterstreicht nochmals
den Unterschied der gegenwärtigen, England gar
nicht und Frankreich nicht direkt angebenden Krisie
vom Marokkokonflikte, der Frankreich direkt an-
ging (ogl. Br. Wb. Nr. 87). Es sei ganz falsch, daß
Englands Haltung einen entscheidenden Faktor abge-
geben habe (schlug das böse Gewissen 7). Oie Deut-
sche Regierung erwarte die britische AReutralität nicht
(mehrs). „Wir können uns nicht feierlich ver-
pflichten, an einem Kriege teilzunehmen.“ Der fran-
zösische Botschafter bat, die Britische Regierung solle
sich das noch einmal überlegen. Er habe ihn
aber auf später, bie zu einer neuen Phase der Ver-
wicklung, vertröstet.
Oer letzte, untaugliche Versuch Greys, freie Hand
zu behalten. Die Telegramme Br. Wb. 114—116 ge-
hören offenbar zu den „zum Fenster binaus“ ge-
sprochenen Stücken.
Br. Wb. 117: Bertie an Grep.
Paris, 31. Juli. Tel.) Auf Einladung kam ich
zum Minister des Außern, als ihn der deutsche Bot-
schafter eben verließ. Baron Schoen habe ihn von
dem deutschen Ultimatum an Rußland unter-
richtet. Für den Fall seiner Nichtbeantwortung in
zwölf Stunden werde auch Deutschland nach beiden
Grenzen bin mobilisieren. RNun fragt der Minister,
was jetzt England zu tun gedenke.
Br. Wb. 118: Bunsen an Grep.
Wien, 31. Juli. (Tel.) Unterstaatssekretär Graf
Forgach sagte mir: obgleich ÖOsterreich leider gezwungen
sei, auf die russische Mobilisation in gleicher Weise zu