Hinter den Kulissen. 277
Indem es sich auf jede Möglichkeit vorbereitet,
hat es nunmehr die ersten Verfügungen getroffen,
welche unerläßlich sind für den Schutz seines Gebietes.
Unsere Gesetzgebung gestattet uns jedoch nicht, diese
Vorbereitungen ohne Erlassung eines Modbilisierungs-
dekretes vollständig zu machen. Im vollen Bewußtsein
der auf uns fallenden Berantwortung würden wir eine
heilige Pflicht versäumen, wenn wir den Dingen
freien Lauf ließen. Die Regierung hat soeben ein
Oekret erlassen, welches durch die Lage erforderlich
geworden war. Die Mobilisierung und der Kriegszu-
stand erscheinen unter den gegenwärtigen Umständen
auch als das beste Mittel zur Sicherung eines Friedens
in Ehren.
Beseelt von dem heißen Wunsche nach einer fried-
lichen Lösung der Krise, hat die Regierung die nötigen
Vorsichtsmaßregeln getroffen und wird ihre diplo-
matischen Bemühungen fortsetzen. Sie hofft auf Erfolg.
Oie Regierung rechnet mit der Besonnenheit ihrer
edlen Nation, daß sie sich nicht einer ungerechtfertigten
Aufregung überläßt. Sie zählt auf die Baterlandsliebe
aller Franzosen. Sicher ist, daß es in dieser Stunde
keinen einzigen gibt, der nicht bereit wäre, seine Pflicht
zu tun. Es gibt keine Partei, es gibt nur das ewige
Frankreich, das friedliche und entschlossene Frankreich,
es gibt nur ein Vaterland des Rechtes und der Ge-
rechtigkeit, einig in der Ruhe, Wachsamkeit und Würde.“
r□—N
Nach der römischen „Tribuna“ vom 2. August hat
der italienische Ministerrat am 1. August morgens
nach einer langen und eingehenden Beratung folgenden
Beschluß gefaßt:
1. Es entspricht dem Wesen des Dreibunds,
daß keine der verbündeten Mächte sich in Unterneh-