82 Der Entscheibung entgegen.
hatte Herr Asquith mit Beziehung auf ein französisch
englisches Bündnie die gleiche Sprache geführt.
Es ist aber notorisch, daß die amtlichen Er-
Uärungen der englischen Minister immer buchstäblich
genommen und im engsten Sinne ausgelegt werden
müssen. Man muß also einräumen, daß kein diplo-
matisches Schriftstück vorhanden ist, das England
förmlich verpflichtet, für diesen oder jenen be-
stimmten Fall seine Heere und seine Flotten mit denen
Frankreichs und Rußlands zu verbünden. Aber: es
ist darum nicht weniger gewiß, daß militärische
Abmachungen, die zwischen den Armee- und Marine-
stäben dieser drei Mächte zustande gekommen sind, mit
Genauigkeit die Beteiligung der britischen Streit-
kräfte an dem Kampf zu Lande und zur See für den
Fall regeln, daß Regierung und Parlament in Eng-
land die Teilnahme an den Feindseligkeiten beschließen
sollten. Und ferner: wie groß auch die Zuneigung (7)
der englischen Radikalen für Deutschland und ihre Ab-
neigung gegen Rußland sein mag, sicherlich würde
England sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die
ihm ein europäischer Krieg für die Vernichtung oder
Schwächung des einzigen ernstlichen Nebenbuhlers um
die Seeherrschaft bieten würde.
Mit diesem Geheimbericht vom 29. Januar 1914
bhat, so bemerkte hierzu die Nordd. Allg. Zeitung vom
25. Oktober 1914, der Major Dublajx sich als ein guter
Prophet für das erwiesen, was Anfang August in Eng-
land tatsächlich geschehen ist.
8. Februar. Ein kaiserlicher Ukas ordnet an, daß
im ganzen russischen Reiche mit Ausnahme der Gou-
vernements des Weichselgebietes die Landwehrmänner
des ersten Aufgebots, die bei der Einberufung von