Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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Kr. Stolpe, sowie Kleêkov Böhm. von tsch. kles Flucher. — 
Röthigen südl. Rötha Klein Rötha; vergl. Böhrigen, Meerigen usw. 
asl. rupl, tsch. roup, ow. rupawa Raubfliege, tsch, auch 
wegen der Ahnlichkeit Bremse. PN. Roup, Rupojar = keck 
und dreist wie eine Fliege, Bremse (s. jarch. Synonym Stiek. 
Rippien s. Dresden, 1418 Rippian, 1439 Repiger, 1453 Repparn, 
dann Rüppchen, Rippchen, = Rupojary, Familie Rupojar sel; 
Rippian steht für Rippiarn. Vergl. Roupov oder Ruppau Böhm., 
sowie Söbrigen, urk. Sebiger = Sobéjary. Von Stiek (afl. streku 
Bremse, Demin. tsch. stkeek auch unruhiges Kind) Stiekov Böhm., 
Streckau b. Zeitz, 976 Strecouua. 
afl. rusü, tsch. rusy, rötlich, lichtbraun, goldfarbig, blond, 
Frusaly rötlich, bräunlich, wie sinaly von siny blau, okernaly 
von Serny schwarz. P. tsch. Rüs, sem. Rüsa, Rusa, Rusin, 
Rusek, Ruscho, Rusaly — Roth, Rothe, Brlaun. M. 308. 
Roßwein an der Mulde, 1221 Roßewin, RoBwenn, Roswan, 
Rößwyn, Russewien, 1296 Russewin, 1304 Ruswin, 1362 
Russewyn, 1392 Roswyn, 1393 Räüssewin, Rosbin, Ruspan, 
Ruspin, Rüspen, Ruspa, Röswen, 1524 Roeßwen, Adbj. Roeßwisch, 
Russewein, bisher mit ow. wrjosowina, nw. kosowina, tsch. 
Vrésovina Heide, Heidefeld erklärt oder mit ryzoväni Goldwäsche 
(Progr. 51 54), doch ist von beiden Deutungen abzusehen, da sie 
den Namensformen nicht völlig entsprechen. Es liegt hier eine 
Pluralform vor wie Libochovany, Bitovany, die Leute von 
Libochov, Bitov, d. i. Gut des Liboch, Bit (Böhm.), so auch 
Rusovany, die Leute von Rusov, d. i. Siedelung des Rus, Roth= 
hausen (d 25). Vergl. noch Hrusovany, deutsch Ruschowan, neben 
Hrusovä, Encovany oder Enzowan, Borovany, Bukovahyy, 
Habrovany, Doubravany neben Borovd, Bukova, Habroyd, 
Doubrava Böhm. S. MOP. 3 f. — Rossau Ob. Nied. b. Mitt- 
weida, urk. Rossaw, wie Russow Meckl. wohl = Rusoy, Gut des 
Rus, Rothheim (dl, wenn es nicht mit Rossa oder Rosa R. 
Gumbinnen, Rossow und Rossewitz Meckl., Rosovice oder Rose- 
jovice Böhm. an den südslav. PN. Rosa (Rosica) = afl. tsch. 
ow. rosa der Tau anzuschließen ist. S. MP. 307. — Rößchen 
ebenfalls b. Mittweida, früher Rössichen, Rösigk, vermutlich De- 
minutiv des vorigen. Vergl. Köllmichen, Stölpchen, Gallinchen, 
Bresinchen, Oschätzchen, Berlinichen, Zerwistchen, Böhrigen. — 
Rüssen b. Zwenkau wohl = Rusinü, Rusin, Gut der Rusa sel; 
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