— 212 —
afl. zavidu Wurzel vid sehen, blicken), nsl. zavid, tsch.
Zavist Neid, Mißgunst, in-vidia; afl. zavidéti, tsch. zävidöti,
ow. zawidzec beneiden. PM. tsch. Zävid, p. Zawid, r. srb.
Zavid (alle urk.) = Neider (MP. 276), Demin. Zavidek
neidisches Kindchen, kleiner Neider, Zawisé.
Klein-Seidau b. Bautzen, ow. Zawidow, unrichtig und nur der
deutschen Form nachgebildet Zajdow, = Zavidov, Gut des Zavid,
Neidersdorf lds; Schm. 10. Vergl. Zavidov oder Seiwedel Böhm.
Das andere Seidau b. Bautzen heißt ow. Zidow. — Sayda
s. Freiberg nebst den Dörfern Ob. Mitt. Nied. Saida, 1253 89
Seydowe, Saidowe, Saydow, 1389 Saydaw, 1444 Zaida, 1454
Sayda, Saida, lat. 1300 Sadovia, Sadavia, ebenfalls —= Zavidov.
— Saida, Seyda und Sadisdorf b. Dippoldiswalde, 1418
Saydenstorff, 1473 Saydestorf, 1495 Seydenstorf, volkst. Sads-
oder Sahnsdorf, wohl auch Dorf des Zawid [il. Vergl. noch Zawi-
dowice, Zawidéöwka Galiz., Zavidkovice Böhm. MP. 35.
tsch. zdäti se, ow. 2daé So dünken, scheinen, ow. njezdad
§80 nicht angenehm scheinen, nicht gefallen, njezace Miß-
behagen. PN. Nezdas, Njezdas = der nicht gefällt, miß-
fällig, oder Kind, dem nichts behagt.
Nedaschütz b. Bischofswerda, ow. Niezdasecy, 1412 Nedischwicz
und Nebisschewicz, 1432 Nedischwitcz, 1484 Nedeschwitz,
Nädaschütz, — Nezdasovici, Familie Nezdas, Njezdas lal, etwa
Mißbehagenshof; Schm. 7 übersetzt den PN. der Unerwartete.
Vergl. Nezdasov oder Neznasov Böhm.
asl. zemlja, tsch. zemê, ow. 2em, zemja Erde, Land.
P. Zemja, p. Ziemia, tsch. Zemjan, ow. Ziemian (Semi-
anus), SZiemisz u. s. w. MP. 276f.; Sezem —= Landsgenoß,
Landsmann, aus se mit LTzem-, urk. 1242 Scesimo ober
Scisemo miles CS. II, 4, S. 110f. MOP. 35.
Zehmen b. Zwenkau, 1206 Cemin, 1384 Czemyn, 1455 Czemen,
Ztemen, — Zemin, Besitz des Zemja sel]; vergl. Zehmen Meckl.
urk. Scemne, Tzeme, Zehma b. Altenburg, 977 Zemouna, dann
Czemow, Czemaw, Zemöchy und Zemétice Böhm. — Demitz
b. Bischofswerda, ow. Zemicy = Leute des Zemja sal; Schm. 8.
— Ceesewitz b. Rochlitz, falls es früher Cesemitz hieß, —= Seze-
micy, Familie des Sezem, Landsmanns sal. Ebendaher 3 Seze-
mice, 1 Sezemin oder Zeisermühl Böhm., Cesemowe, jetzt Michaels-
berg Meckl., 1178 Szizzimouwe, 1219 Cesemoue. Der Anlaut 8