Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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Der Doberbach Zufluß der Röder. — Döbra b. Kamenz, ow. 
Debrey, Debricy, 1432 zcur Dobre, Dober, Doberau (vergl. 
Bober, Boberau von bibrü), Debrau, volkst. Döbern, teils — 
dĩbrĩci die Leute im Thal, Thalheim (12), — vergl. Debkec Böhm. 
— teils = dibrino Thaldorf /21), wie 2 Debrno oder Döberle 
Böhm., 3 Debrné oder Döberney Böhm. Bei den erstgenannten 
Döbra könnte wohl auch Dobtej, Dobtejov als alte Form in 
Frage kommen, vom PN. Dobkej — Besser; dazu vergl. Dobkejov, 
Dobtejice, Dobtejovice Böhm. 
asl. düno, tsch. ow. dno Grund, Thalgrund, Boden, tsch. 
dénce, dénko kleiner Boden oder Grund. 
Dönischen oder Döntschen b. Schmiedeberg, vielleicht aus dénce 
weiter gebildet = dénéany die Leute im kleinen Grunde, im 
„Bödeli“ (25), wie von selo Selice. Selléani (tsch. Sedlec, Sedl- 
Sany). Tönischen in Böhm. tsch. Tynistê aus tsch. tyn, tynisté 
Umzäunung, Gehege. Vergl. Grund b. Tharandt, b. Schnee- 
berg u. s. w., Grundau b. Zöblitz. 
asl. gaj, tsch. häj, ow. haj Hain, Hegewald, Busch; Adj. 
asl. gajinü, tsch. hajny, altw. gajuy. 
Haj ow. für Grünbusch, Teil von Radibor b. Bautzen (1]; wie 
Haj, deutsch Haag b. Hoyerswerda. — Große und Kleine Jahna 
oder Jahne, Zufluß der Elbe, 1090 1150 1299 und Thietm. Chron. 
Gana, 1095 Gan, 1521 vff der Gana = gajna (struga), Busch- 
bach (21); vergl. nw. ganik neben gajnik Heideläufer, Waldauf- 
seher. Jahna an diesem Flüßchen b. Ostrau, urbs Gana b. Wiqu- 
kind III, 432, 1203 Gan, 1278 de Gain, ebenso —= gajna Wald- 
ort. Vergl. Hajnä Böhm., anders Jahna Bach und Dorf b. Meißen. 
asl. gatl, tsch. hat, hats Damm, unfl. gat Kanal, Graben, 
ow. hat, nw. gat Teich. 
Der Gatsch-Bach b. Mügeln wie Gaëe oder Gatschach Kärnt. [3) 5 
— Hatk ow. für Teicha b. Königswartha, wo viele Teiche sich 
befinden, = Demin. hatk, der kleine Teich (60. — Haty ow. 
Teichhäuser b. Räckelwitz (Kamenz), Plur. die Teiche (11. — 
Gatzen b. Pegau am Bach Schwennicker, 1320 Gozin, Gozen, 
Gazen — gatjani, gaécani, die Leute am Damm 125|, wie ow. 
Haany die Bewohner von Hatk, die Teichaer, Sing. haéan den 
Teichanwohner bezeichnet; vergl. Pogetz am Ratzeburger See, Pogez 
oder Pogäz Meckl., 1230 Pogatse von porgatl = am Damm, 
K. III, 108. MOll. II, 36. Vergl. auch Plotzen, Biöéany.
	        
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