Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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heim b. Neusalza am Taubenberge, wie Holubin Böhm., Golbin 
oder Gulben b. Kottbus, Golben b. Torgau, Golben b. Zeitz, 976 
Golobina. 
asl. golũ, tsch. holy nackt, kahl, nw. gola, ow. hola Heide, 
eig. kahles Land, tsch. hül Busch, Gehölz, hola offener Ort. 
Gohla b. Nossen, 1287 1408 9 10 Gole, an das nachgenannte 
Göltzscha grenzend, = gola Heide, Kahlfeld (11. — Golk b. Meißen 
mit dem Golk-Walde — gollkü kleiner Busch [6). — Göltzscha 
neben Gohla b. Nossen, 1515 Goltzschitz, mit einem „Heidicht". 
— Göltzsch, Flüßchen im Vogtlande, 1266 Goltsch, 1329 aqua 
Golcz, wohl = golié Heidebach (15); davon Ob. und Unt. 
Göltzsch b. Auerbach, urk. Gölitzsch; das Göltzschgesprenge 
im „grünen Wald“ b. Falkenstein von ahd. gesprine Gesamt- 
heit der Quellen (sprinc). — Golzern b. Grimma, 1348 1421 
Golczhorn, 1377 1483 Goltzhorn, wird deutlich durch Holo- 
sttevy oder Holoézevy (Holletzried) Böhm.; wie dieses nämlich 
von holo-, golo- im Sinne von ledig, bar, los, ohne und alttsch. 
Ssttevi, slovak. éhtevi Schuh sich ableitet = die Leute ohne Schuh, 
Unbeschuhte, genau so stammt das urk. Golwezhorn, Gol-tzhorn 
von golo und nsl. skornja, skorenj, tsch. skornd, skornd, ow. 
Skorn, nw. skorna Bauernschuh, Bauernstiefel, also Plur. Golo- 
Skorny —= die Leute ohne Schuh, ohne Stiefel (29]) oder als PN. 
= Ohneschuh; das an den 4 urk. Stellen hinter den Zischlauten 
festgehaltene h deutet noch das k an. Vergl. Golberode = Ohne- 
bart, Holovousy, Holofous = Ohnebart und Holchlavy — Kahl- 
kopfs Böhm., sowie tsch. holonohy barfüßig, holobkichy kahl- 
bäuchig u. s. w. S. Korpitzsch. 
asl. nw. gora, tsch. ow. hora Berg; Adj. tsch. horsky, 
ow. hoörski; tsch. horejsi der obere. 
Guhra b. Bautzen, ow. Hora = gora Berg (1|1. — Göhra 
b. Großenhain, = gory Berge ([11. — Gören Berg b. Döben 
(Grimma), früher auch Dorf, 1348 Goren, Görin, 1421 Gören. 
— Gordörfchen Wüstung b. Oschatz, Gor, 1348 Goren, 1395 
1401 Goher, Gorau. — Horka b. Elstra, ow. Hôrki, Plur. von 
nw. gorka, tsch. hürka, ow. hörkal, die kleinen Berge (61. — 
Gurig Ob. und Nied. b. Bautzen, auch Gurik, ow. Hornja und 
Delnja horka, urk. 1272 Goric, Ober-Gurock, Nider-gurg, 1502 
Gorig, 1506 Gorigk, 1517 Korck, = gorka kleiner Berg (6). — 
Gohrisch b. Königstein Berg und Dorf, oder Gorisch, Gorischstein
	        
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