Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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asrb. gvozdi, srb. gvozd, nsl. gozd, tsch. hvozd Wald, 
Bergwald, Hart, Waldberg. 
Gozne, ehemalige Feste auf dem Treppenberge (9w) b. Sachsenburg 
a. d. Zschopau, 981 Hwoznie, 1214 burewardus Gozne eet 
Vrankenberch), 1222 burcwardus Goze = gvozdna Waldburg (211 
wie Gosda, nw. Gôzna b. Kalau. — Guozdec, ehemals slavischer 
Grad, deutscher Burgwart (und Burgwartsbezirk) südöstl. v. Meißen 
im Gau Nizane b. Constappel ), wahrscheinlich auf dem Gohlberge 
an der Elbe gelegen, bei Cosmas Chronica Boemorum zum I. 
8 Castrum nomine Gucozdec prope urbem Missen, 1088 
castrum Guozdec, 1123 castra ultra oppidum Guczdec (oppidum 
ähnlich wie castrum, Feste); im CS. I, 1, Urk. vom I. 1091 in 
burgwardo Wosice in provincia Nisani, 1071 und 1140 in pro- 
vincia Nisanen in burgwardo Woz, mit bequemerer Gestaltung 
des Namens statt Hwosice, Hwoz, gleichwie Wosnitz in Böhmen 
für tsch. Hvozdnice und Woschana ebenda für Hvozd’any — ist 
das mask. Demin. afl. gvozdicl, altw. gvozdec, tsch. hvozdec— 
Wäldchen, kleiner Waldberg (12s, wie 6 Gwodiec Galiz., Hvozdec 
b. Beraun und b. Budweis in Böhmen. Irrtümlicherweise haben 
v. Gersdorf, Posse, Preusker u. a. die Ortlichkeit mit Guozdek 
bezeichnet, wie sich ein Gwozdek in Schlesien befand. Der Weg- 
fall des d nach 2 zeigt sich auch in Quesitz = Gvézdici, Quesnitz 
Gyzdonici, Pößnek = Pozdnik, Hôznica ow. für Peters- 
hain b. Kamenz = gvozdnica Waldheim (14|/. Schm. 13; vergl. 
Hvozdnice oder Hoznice Böhm., Hvoznyéa Galiz. — Gau 
Zagost südöstl. vom Milzener Gau, 1241, um 1186 Zagozd, 
1228 Sagost = Zagvozd Land jenseits des Waldes, nämlich von 
Böhmen aus, Transsilvania [31]. Vergl. Suchy gô#zd oder Dörr- 
walde, Gozd, Gözda, Gözdz oder Gosda, Gôzde oder Chraus- 
dorf NLaus. 
tsch. chamol, chemlovi Gestrüpp, Gesträuch. 
Kemmlitz Bach und Dorf b. Mügeln, 1348 Kimelicz, 1570 
Kemlitz - chamolice, Bach im Gesträuch, Strauchdorf (14)° oder 
von einem PN.? von tsch. kyml Stumpf, kymlayy verstümmelt? 
asl. hlevü, tsch. chliv, chlev, ow. khléw, nw. chléw, 
kléw Stall. 
Clieben b. Meißen, 1205 13 79 1402 Clewan, 1206 Cleuwan, 
1) Siehe meinen Aufsatz „Die Feste Gvozdec bei Meißen“, im Neuen Archiv 
f. sächs. Gesch. NI. S. 1—16. 
Hey, Die slavischen Siedelungen. 16
	        
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