Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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afl. kurü, tsch. kut, kout, ow. kur Rauch, Dampf, afl. 
kuriti, tsch. kütiti, Koutiti, ow. kuric, kurjeé rauchen, räuchern, 
Rauch machen, brennen. tsch. sobé = sibi, für sich (allein). 
Zöbigker b. Leipzig, 1455 Zcebeker, 1459 Czibker, 1475 Zce- 
bicker, 1476 Zebicker, ebenso wie Sobêkury Böhm. und die ein- 
gegangenen Orte Zebecuri 976 b. Altenburg, Zobikeri 1060 an 
der Wipper und b. Jerichow (Magdeb.), 1173 Zebekore, 1187 
Zebekere, 1189 Zeibekere, 1424 Czibbeker, = Pl. sobé-kury, 
d. i. die für sich allein Feuer und Rauch machen, von den andern 
getrennt wirtschaften, Abseitswohner (30). Auf solche Einzelhöfe, 
bei denen es wohl erklärlich ist, daß sie mehrfach eingingen, beziehen 
sich auch die ON. (2) Sobêchleby Böhm., Sobrigau (Sobligar) 
b. Dresden, Ottenhain oder Wotlêhan b. Löbau, s. d. Vergl. 
noch Sob’ekurow und Sob'ekursk Pol., Zajakury und Dymckury 
Böhm. Brck. 56. 82. MOP. 60. M. 312. Bey. I, 45. — Nickern 
b. Dresden, 1288 Nicur, 1360 Nyckur, 1435 Nickor (CS. II, 14, 
326), 1467 Nickern, 1470 dorff Nickeren, = nekury, bie nicht Rauch 
machen, nicht Feuer brennen, zur Bezeichnung armer Bettelleute; 
ebenso Gr. Kl. Nieköhr Meckl., urk. Nikur, Nikür, Nikör (K. III, 
100), N'ekuta Pol., während Wischuer Meckl., urk. Wissekuru, 
Wiscur, = Vsekury Leute bezeichnet, die immer Rauch machen, 
immer etwas am Feuer haben. Wegen der urk. Form Nickor läßt 
sich indes der ON. gleich Nekof Böhm. auch zu koriti stellen, 
siehe S. 104. 
tsch. kyj, ow. nw. kij Knüttel, Keule, Stock. 
Der Kiewitz, eine Waldstelle b. Naunhof = kyjica Knüttelplatz [14. 
a#l. kyprü löcherig, tsch. kyp#y locker, rasch; ow. kipry 
schwach. 
Kipper-Bach, Zufluß der Neiße östl. Zittau —= kipra der schwache 
Bach [2. 
afl. kyselü, ftsch. kysely, ow. kisaty, kisty sauer. 
Geißlitz a. d. kl. Spree b. Bautzen, ow. Kislica, = kyselica Ort, 
wo das Wasser auf den Wiesen stehen bleibt, daß diese sauer 
werden; saure, feuchte Stelle [14). Schm. 13. MO. II, 51. 
Andern Ursprungs ist Geißlitz b. Großenhain; vergl. Gösseling oder 
Kisele Kärnt., Kyselá Böhm., Kisele Phocis. 
asl. küri Wurzel, tsch, ket, ow. kel Staude, Strauch, Busch. 
Kieritzsch b. Borna -keriê, Gesträuch, Busch (15), wie Lippitsch, 
Kühnitzsch und Kyhnitzsch, Querbitzsch u. s. w., siehe ersteres; bei
	        
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