Full text: Die slawischen Siedelungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen.

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Lowisko Galiz. Vergl. auch Lowin RB. Marienwerder. Gegen die 
Herleitung von einem PN. aus ljubü lieb spricht die alte Form 
Lvvine. — Der ehemalige Name des Thüringer Waldes, Loiba, 
gehört ebenfalls hierher. Man hat zwar denselben für deutsch er- 
klären und mit ahd. loup —= Laub, oder mit Laube, Laubhalle, 
oder mit Loh = Wald deuten wollen, s. Schottin, Die Slaven in 
Thüringen S. 15. 16; allein der Monachus Brunsvillerensis 
(Leibnit. Script. rer. Brunsv. I, 320) sagt ausdrücklich, daß dieses 
Waldgebirge im Lande der Slaven wegen der Wildnis in deren 
Sprache Lovia genannt werde. Im Cod. dipl. Sax. reg. I, 1 
und 2 findet sich der Wald folgendermaßen erwähnt: 1039 partem 
Vastae solitudinis Loibae, 1044 und 1089 in confinio Loibae 
Silvae, 1093 infra silvam que vocatur Luiba und circa silvam 
Luibae predictam, 1102 infra Silvam que vocatur Liuba und circa 
Silvam Liube, gegen 1109 circa Loibam silvam, 1111 circa Loybam 
silvam, 1113 in confinio Loibae silvae, 1114 infra Loibam 
Silvam, 1116 iuxta Loibam silvam, 1139 infra silvam que Lovba 
Vocatur und circa silvam Lovbam, 1168 zweimal Loibam; in 
Annales Quedlinb., Mon. Germ. Scr. V, 32 terra quam Louvia 
et Haertz lvae concludunt. Ich erkläre den Namen Loiba, 
Lovba als altw. Femin. lojba, lowba, ow. l6jba statt lowba, 
tsch. lovba, das zunächst Fang und Jagd bezeichnet, aber wie tsch. 
lovistc, ow. 16jisco auch den Jagdwald bedeutet haben wird. 
Dieselbe Erklärung verlangen der bei Bürgel (Jena) gelegene Wald, 
144 silva qduse dicitur Leuba, sowie Langenleuba Ober= und 
Niederhain b. Penig, deren Boden ehemals zu dem großen Walde 
die „Leina“ b. Altenburg gehörte. Aus dem Lat. stimmt hierzu 
Vena-frum in Samnium — Jagdrevier (Vanicek). — Gottleuba 
an der Gottleuba, 1386 von der Gotelobe, 1405 Gote- 
loybe, 1418 Gotelebe, 1482 Gotlewbe, 1476 von der Gotleube, 
das Flüßchen 1452 Goteleube, 1480 Gotlowbe, dem ehemaligen 
Zustande der Gegend entsprechend -altw. fem. guta lojba, der 
dichte Jagdwald ([30); denn Guttau, ow. Hukina statt Huscina, 
urk. Zuttin, zcur Gotto u. s. w. erklärte sich oben aus nw. gusty, 
ow. husty, tsch. husty, hutuny dick, dicht, -altw. gutina, tsch. 
*hutina, hustina Walddickicht. Vergl. Gusti laz in Kroat. 
. nsl.lozaWald,p.ioza,IozinaWasserweide,Uferweide. 
Ein Zufluß der Sebnitz heißt 1241 Lozna, Lozina; per decursum 
Polize usque dum confluit cum Lozna, a Lozna in Sabnizam 
— decursum Lozine in Sabnizam — in ortum Lozine — viel-
	        
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