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Wiesenthal, Flüßchen b. Mühltroff i. V., 1122 Wisinta, 1280
terra Wisenta, d. i. ahd. wisunt aha, Wisentbach: Först. Altdtsch.
N. II, 1632.
asl. 2elenü grün, 2elise Grünzeug, Kohl, Kraut, tsch.
zeleny, ow. 2eleny grün.
Zöllnitz b. Rochlitz = 2elenick oder zelenicu Grünau, Gruna
[12. 14s; vergl. Zelenec Böhm., Krain, Zelenica Krain, Zelenice
oder Seldnitz Böhm., Zelenitza öfters Griechenl. — Sellnitz,
wüste Mark b. Wurzen, oder Siltzer Mark.
afl. zemlja, tsch. zemé, ow. zem, zemja Erde, Erdreich,
Fruchtboden.
Sehma Dorf und Bach b. Annaberg, nebst Rothensehma, nach
J. I, 27 — zemja Boden, Fruchtland (1j, im Gegensatze zu dem
benachbarten Berglande. Zu Sehma — 2emja vergl. Semich, tsch.
Zemüechy in Böhm. Oder sollte Sehma, wie Zyme fluvius 1250
Meckl., — zimava (struga) d. i. Kaltenbach aufzufassen sein, von
tsch. zimavy kältlich?
afl. tsch. Zlato, ow. 2ioto Gold.
Rivus Zalatwina, Zlatwina oder Zlatyna, 1241 erwähnter Bach
am Hohwalde sö. Bischofswerda, woselbst der Goldbrunnen und
Goldberg, = zlatovina, Goldbach (24j1. Vergl. Goldbach, kleiner
Bach und Dorf w. Bischofswerda, am Goldberg b. Brand, der
Goldberg w. und ö. Zschaitz, Goldborn b. Roßwein, Goldgrund
b. Meißen u. s. w.
tsch. zuna schlechtes Getreide, Windhafer, Unkraut.
Zeunitz b. Grimma, 1348 Czänitz, 1421 Czunicz, Czunitz, —
zunica Unkrautfeld, Acker mit magerem Getreide [1412
afl. Zzvonü# Klang, Schall (tsch. Zzvon, ow. zwon klingende
Glocke), tsch. zvoniti, ow. zwonié klingen, schallen, summen.
Zwönitz-Bach vermutlich = zvonica (fem.) Klingbach, Schall-
bach [14j, wie Schiebenitz-Bach in Lauenburg = sepnica Zischel-
bach; minder wahrscheinlich = Ssvinjica Saubach. An dem Bache
gelegen und danach benannt Zwönitz b. Stollberg, BM. Zwenicz,
nebst Nieder-Zwönitz, BM. Dortschwemitz, Dorff Schwemiz,
Schweniz, Swenitz, volkst. Zwenz. Immischs Deutung (I, 31)
aus tsch. Zvonice Glockenturm ist unzutreffend. Auch andere Ge-