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zusetzen ist. Statt des Blasbalgs dient auch die in dem
Rettungs-Kasten befindliche, besonders dazu eingerichtete Spritze.
Uebrigens kann auch das Einblasen mit einer bloßen Röhre
durch pen Mund des Rettenden geschehen, mit derselben Vor-
sicht wie hier angegeben wurde; (diese Röhren werden auch dem
Rettungs-Apparate beigelegt). Da durch das Luft-Einblasen
das Einathmen nachgeahmt werden soll, so muß man, so wie
die Luft eingeblasen ist, die Hände von Mund und Nasenlöchern
entfernen, und durch sanftes Drücken an der Brust von unten
nach oben ras Ausathmen wieder zu befördern suchen.
7) Sollte sich hierauf das Athmen einzurichten beginnen,
so muß damit doch in etwas längeren Zwischenräumen fort-
gefahren werden. Sollte sich aber das Athmen nicht sobald
einstellen, so ist mit diesem Mittel in abgesetzten Zwischen-
räumen bis acht Stunden anzuhalten. Das Einblasen selbst ist
mit größter Behutsamkeit vorzunehmen, daß die Luft nicht mit
Gewalt hineingesteßen werde. Ist der Mund offen und nicht
gewaltsam verschlossen, so ist die Zunge sanft etwas vorwärts
zu ziehen, und zugleich abwärts zu drücken, damit der Kehl-
deckel gufwärts gezegen werde, und die Luftröhreneröffnung
nicht verschlossen bleibe, und so die Luft in die Lunge und nicht
in den Magen gelange.
8) Mit dem Lufteinblasen muß die Erwärmung des Körpers
verbunden werden, indem man warm: Tücher oder Decken um
den Verunglückten schlägt, riese immer wieder von Neuem er-
wärmt, oder in heißes Wasser taucht, und um die Brust, Leib
und Füße schlägt. Nach Erforderniß können Flaschen mit heißem
Wasser angefüllt und mit Tüchern umwickelt in die Gegend
des Magens und unter die Achseln gelegt werden; eben so auch
heiße umwickelte Backsteine an die Füße.
9) Man besprenge zugleich das Gesicht und bestreiche die
Schläfe und die Gegend hinter den Ohren mit Branntwein,
Wein oder einen Spiritus; dann setze man ein reizendes Klystir
von warmem Wasser und Branntwein. Nun fange man an, gelind
zu reiben, zuerst die äußeren Gliedmassen, daun das Rückgrat
herunter, und setze das Reiben allmählig zu dem Ugnterleibe
und der Brust sort. Beim Reiben des Unterleibes und der
Brust sind die Eingeweide gelind gegen das Zwergfell zu drücken.
lan sorge, daß beim Reiben der Körper so wenig als Möglich
entbläßt werde; das Reiben selbst t geschieht mit dex warmen