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das Reiben und Lufteinblasen, jedoch ganz behutsam fort. Mit
diesen beiden letzten kann man öfters einige Augenblicke aus-
setzen, aber damit so lange fortfahren, bis der Scheintodte ganz
wieder zu sich kommt.
15) Wenn alles hinlängliche Zeit hindurch geschehen ist,
wenigstens drei Stunden lang, und kein Zeichen erscheint, so
lege man ein großes Senfpflaster in die Gegend des Herzens,
besprenge die Füße mit flüchtigem Salmiak-Geiste, lege warme
Senftaufschläge auf, und grabe den Menschen in warmen Sand,
Asche, Kleien oder guten Viehmist, suche diese Wärme einige
Stunden zu erhalten, und bewache indessen den Körper, den
man, wenn sich allenfalls noch Spuren des Lebens zeigen sollten,
in diesem warmen Bade sich wieder erholen läßt. Auch können
die hier angegebenen Wärme-Bäder statt des (§. 11.) anbe-
fohlenen Bades von warmem Wasser benutzt werden.
III. Hilfsmittel für Erfrorne.
1) Bei Erfrornen zeigt die Erfahrung, daß sich die Lebens-
fähigkeit unter allen Scheintodten am längsten erhalte, daher ist
auch bei allen jenen, welche etwas später entdeckt werden, aller
Fleiß und alle Beharrlichkeit nöthig; man bringe demnach solche
Verunglückte in den nächsten Aufnahmsplatz, und entkleide sie
so schnell als möglich.
2) Der Aufnahms-Platz muß anfangs ganz kalt sein, oder
man läßt den Erfrornen lieber noch unter freiem Himmel. Ist
Schnee vorhanden, so scharre man ihn der Länge nach in Schnee,
und bedecke ihn einen Schuh hoch mit selbem, so, daß der Schein-
todte mit dem Kopf aufrecht gegen die rechte Seite zu liegt,
und nur das Gesicht frei bleibt. Der Schnee wird überall fest
angedrückt und wo er zu schmelzen anfängt, legt man von neuem
auf. Ist aber kein Schnee vorhanden, so setzt man ihn in ein
ganz kaltes Bad, oder schlägt ihm Tücher um den Leib und
Kopf, die in ganz kaltes Wasser getaucht sind; die Kälte des
Wassers ist mit geschabtem oder zerstoßenem Eis zu erhöhen,
worein die Tücher öfters von Neuem einzutauchen sind, hiemit
fährt man fort, bis man einige Wärme verspürt, oder die Glieder
sich biegen lassen.
3) Zugleich reibe man das Gesicht mit Schnee oder kaltem
Wasser; während des kalten Bades oder der kalten Umschläge
reibe man den ganzen Leib, besonders Hiände und Füße und den