117
Rücken hinunter mit Schnee, Eis, oder in kaltes Wasser ge-
tauchten Tüchern.
4) Sowie die Steifigkeit des Körpers nachläßt, ober er
etwas warm wird, so trockne man ihn ab, wickle ihn in trockne
Decken, oder lege ihn in ein Bett, doch immer noch in einer
kalten Stube. Dann suche man ihn nach und nach zu erwärmen,
wie von den Ertrunkenen ist angegeben worden, und blase Luft
ein, wenn das Athemholen noch ausbleibt. Die übrige Behand-
lung ist dieselbe, wie bei den Ertrunkenen, und müssen zur
Winterszeit Ertrunkene eben so wie Erfrorne anfangs behan-
delt werden.
IV. Hilfsmittel für Erhenkte, Erdrosselte.
1) Wenn ein Mensch hängend oder durch irgend eine äußere
Gewalt mittels eines um den Hals geschnürten Bandes er-
drosselt gefunden wird, so ist das Erste, das Band, oder was
es auch sein mag, ohne weiteres Bedenken, oder ohne erst um Hilfe
zu rufen, abzuschneiden. Bei Erhenkten ist vorzüglich Sorge zu
tragen, daß der Herabgeschnittene beim Herabfallen keinen
Schaden erleide.
2) Der Scheintodte wird mit Behutsamkeit in den nächsten
Aufnahmsplatz gebracht, und in einem Gemache, worin weder
Dünste, noch viel Wärme ist, auf ein bequemes Lager aus-
gestreckt, und so gelegt, daß der Kopf und die Brust aufrecht
gegen die linke Seite liegen, und nicht gepreßt werden. Noch
vor dem Fortbringen löse man die Kleidungsstücke, wodurch die
Bewegung der innern Theile gehemmt werden kann, als Hals-
knöpfe, Halsbinden, enge Kleider um den Unterleib und Brust
und am Behandlungsorte entkleide man ihn völlig.
3) Dann hülle man ihn in mäßige warme Decken oder
Tücher, besprenge oder wasche das Gesicht mit kaltem Wasser
und Essig, wehe ihm Luft zu, bestreiche die Schläfe mit Wein
oder Branntwein, schlage in Wein getauchte Tücher um den
Hals, und wenn die Respiration sich nicht einstellt, fange man
an, Luft einzublasen.
4) Dabei kann man stark reizende Sachen vor die Nase halten,
wie Salmiak-Geist, frisches Senf-Pulver, oder sonst einen
Spiritus.
5) Während des Lufteinblasens fange man ganz gelind an
zu reiben, welches, jemehr sich die Lebenszeichen ergeben, zu ver-