Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 3. Band. Die Medizinalpolizei (Fortsetzung). (3)

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gilt besonders von Kettenhunden, denen man gar nichts, oder 
nicht hinlänglich zu saufen gibt. b) Mangel der nöthigen, 
oder faule und schlechte Nahrung, schmutziges und unreines 
Getränk aus Pfützen; c) großer unbändiger Zorn; d) das 
Liegen und Schlafen unter einem Ofen zur Winterszeit; e) ge- 
hinderter Begattungstrieb, und hievon sollen die Hündinnen 
mehr Gefahr laufen, wüthend zu werden, als die Hutide des 
männlichen Geschlechtes, und letztere nur dann, wenn sie die 
Geschlechtstheile hitziger oder läufiger Hündinnen belecken, und 
zur Begattung selbst nicht kommen; 1) die vorausgegangene 
Hundekrankheit, oder Hundeseuche, wenn sie nicht gehörig ge- 
heilt wurde; endlich g) zu hohes Alter der Hunde. 
§ 5. Leider gelang es bisher der Kunst noch nicht, die 
Natur des Wuthgiftes, welches seinen Sitz vorzüglich in den 
Speicheldrüsen des Hundes hat, zu erforschen, und es war 
demnach derselben auch bisher nicht möglich, hiegegen ein be- 
stimmtes Verwahrungsmittel aufzustellen. Um so mehr müssen 
demnach alle jene Vorsichtsmaßregeln mit möglichster Genanigkeit 
in Vollzug gesetzt werden, wodurch das Entwickeln dieser fürch- 
terlichen Krankheit gehindert und verhütet werden kann. 
§. 6. Nachdem die k. Regierung in ihrer Bekanntmachung 
bereits die Verminderung der überflüssigen Hunde anbefohlen 
und gegen das freie Herumlaufen derselben auf den Sträßen 
die geeigneten Beschränkungen erlassen, und dadurch schon eine 
der ersten Hauptveranlassungen der Wuthkrankheit gehoben hat; 
sieht man sich verpflichtet, in Beziehung auf Wartung und 
Pflege der Hunde jene Vorsichtsmaßregeln anzugeben, wodurch 
das Tollwerden derselben auch von dieser Seite gehinvert 
werden kann. 
Vor allem sorge man zu ihrem Unterhalt für hinlängliche, 
reinliche und unverdorbene Nahrungsmittel, vamit sie nicht 
durch Hunger gezwungen werden, Korh und andern Unrath zu 
verschlingen. Sie dürfen daher niemals, besonders im Sommer, 
faules und stinkendes Blut, Fleisch und Fett, over sonstiges 
dergleichen Futter zur Nahrung bekommen. 
Eben so lasse man einen Hund nie Durst leiden, und gebe 
ihm, so viel möglich frisches und reines Wasser, keine Seifen- 
brühe oder anderes Spühlicht.
	        
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