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bar schädlich, wenigstens dadurch, daß sie zu einer vernünftigen
und zweckmäßigen Hilfe saumselig und unthätig machen.
Es sollen daher alle diejenigen, welche sich, geheime Mittel
gegen den Biß toller Hunde zu besitzen, rühmen, von dem
Kuriren eines von einem tollen Hunde gebissenen Menschen
abgehalten werden, indem es die traurigsten Beispiele bewiesen
haben, daß bloß durch das feste Vertrauen auf dergleichen
Arkana, die Krankheit ungehindert fortgeschritten, die wahre,
durch die Erfahrung bestätigte Behandlungsmethode versäumt,
und so viele Menschen das traurige Opfer des schädlichsten
Aberglaubens, des hartnäckigsten Eigensinns, und des schänd-
lichsten Betruges geworden sind.
§. 15. Ist bei einem gebissenen Menschen die wahre
Hundswuth mit Wasserschen ausgebrochen, so bleibt zwar wenig
oder keine Hoffnung zur Rettung des Unglücklichen übrig, allein
man muß ihn jedoch unter der gehörigen Vorsicht, daß Niemand
von ihm beschädigt werde, oder sonst dabei Schaden leide,
immer mit Schonung und Menschenliebe behandeln.
Man beobachte daher die Vorschriften des Arztes genau,
quäle ihn nicht ohne Noth und mit Zunöthigungen zum Trinken,
wodurch sein Zustand nur verschlimmert, und sein Tod beför-
dert würde, und lasse ihn wenigst ruhig sterben.
Nach dem Ableben eines solchen Unglücklichen muß der
Leichnam so bald wie möglich recht tief begraben, und mit
ungelöschtem Kalke bestreuet werden.
Alles, was der Speichel des Kranken berührte, seine
Kleider, die Geschirre, woraus er gegessen und getrunken, alles
was er an oder in den Mund gebracht, oder sonst mit seinem
Geifer, Blut, Schweiße u. s. w. besudelte, als zum Beispiel
die Bretter, das Leinenzeug, die Eßlöffel, Klystierröhrchen und
dergleichen sollen sorgfältig verbrannt werden, selbst die In-
strumente, womit die Bißwunden erweitert, eingeschnitten, oder
sonst behandelt wurden, sollen ausgeglüht, oder vollends durch
Feuer vertilgt werden. Die Stube, wo er gelegen, soll am
Fußbeden abgehobelt, oder mit scharfer Lauge gescheuert, an
den Wänden mit frischem Kalk übertüncht, und dort, wo er
etwa hinspuckte, der Mertel herabgeschlagen, und frisch ange-
worfen werden.
Man hat sich aber bei diesem Reinigungsverfahren, sowie
überhaupt bei aller Hilfe, die man einem mit der Wuth Be-