Full text: Das Civil-Medizinal-Wesen im Königreiche Bayern. 3. Band. Die Medizinalpolizei (Fortsetzung). (3)

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über diesen Gegenstand, in so ferne hieraus abweichende Resul- 
tate hervorgehen, anzuweisen. 
Zugleich wird der k. Kreisregierung, die Einführung einer 
allgemeinen Zinnprobe betr., eröffnet, daß zu einer solchen An- 
ordnung in Rücksicht auf den beschränkten Gebrauch der zinne- 
neu Gefäße und auf das schon im Jahre 1823 eingeholte Gut- 
achten der Akademie der Wissenschaften über das für die Legi- 
rung mit Blei zu bestimmende Verhältniß zureichende Gründe 
nicht gefunden worden seien. 
München, den 18. April 1829. 
Staatsministerium des Innern. 
An die kgl. Regierung des Rezatkreises, K. d. J., also ergangen. 
Mutatis mutandis an die Regierungen des Isar-, Regen-, Unterdonau-, 
Oberdonau-, Obermain= und Untermainkreises, K. d. J. 
Gutachten der mathematisch-physikalischen Classe 
der königl. Akademie der Wissenschaften. 
Die Verzinnung kupferner Gefäße betr. 
Der von dem Medizinalreferenten der kgl. Regierung des 
Oberdonaukreises verfaßte Entwurf einer Anweisung zur Ver- 
zinnung kupferner Gefäße zerfällt in zwei Abtheilungen. Die 
erste enthält die Anweisung, wie die Verzinnung mit reinem 
englischen Zinn zu bewerkstelligen sei, und in der zweiten wer- 
den die Kennzeichen der schädlichen Verzinnung mit Blei, sowie 
die der ächten mit reinem Zinn beschrieben. 
Die Anweisung, wie das Verzinnen vorgenommen werden 
soll, ist sehr umständlich, für Jedermann verständlich, und im 
Ganzen so, wie sie von den meisten Zinngießern vorgenommen 
wird, weßhalb hierüber keine Bemerkungen zu machen sind. 
Der zweite Theil, die Kennzeichen der schädlichen Verzinnung 
mit Blei betreffend, bedarf einer näheren Prüfung, weil in 
demselben einige ganz unrichtige Behauptungen aufgestellt werden. 
Der Medizinalreferent schlägt vor, die mit Blei verfälschte 
Verzinnung mit gutem Weinessig zu kochen, wobei er einen 
eigenthümlichen Geruch (nach essigsaurem Blei) bemerkt 
haben will. 
Ferner gibt er an, den von der Verzinnung abgegossenen 
Essig mit Kochsalz zu versetzen, wodurch dieser getrübt, und mit- 
hin die Gegenwart des Bleies dargethan werden soll. — Was 
den ersten Punkt betrifft, so ist zu bemerken, daß der beste Wein-
	        
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