Full text: Die direkten Staatssteuern im Königreich Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen Einkommensteuer.

— 161 — 
rund 590% aller Eingeschätzten Landbevölkerung, im Jahre 
1900 aber nur noch 49% (Tab. XIIIB). 
Wie das Einkommen (ohne Abzug der Schuldzinsen) nach 
den vier Einkommensquellen in Stadt und Land zugenommen 
hat, zeigt nachstehende Tabelle (vgl. Tab. XIIA u. B). 
Es betrug die Zunahme von 1879—1902 
  
  
in den Städten auf dem Lande 
in 1000 Mark in % in 1000 Mark in % 
bei dem Einkommen aus 
  
Grundbesitz . . oo. 100 465 139,3 24 766 16,9 
  
Renten . . . . 2... 134 222 183,4 54 477 141,4 
Gehalt und Löhnen . 498 951 257,5 294 143 172,1 
Handel und Gewerbe . . 307 854 148,8 41890 | 29,2 
Zunahme des Gesamteinkommens . . 1041 492 190,8 415 276 83,2 
Aus dieser kleinen Zusammenstellung ersieht man deutlich 
den gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung insbesondere des 
Städtewesens in Sachsen in den letzten beiden Jahrzehnten. Die 
Einkünfte aus den Haupteinkommensquellen für die städtische 
Bevölkerung, nämlich aus Handel und Gewerbe und Gehalt und 
Löhnen sind von rund 400692000 im Jahre 1879 auf 
1207 497 000 M. im Jahre 1902 oder wie 100 zu etwa 301 ge- 
stiegen, haben sich also mehr als verdreifacht. Das Einkommen 
aus Grundbesitz und an Renten dagegen ist von 145 273 000 auf 
379960000 M. oder wie 100 zu ca. 262 gewachsen (vgl. 
Tab. XII A). 
Auf dem Lande zeigen nur zwei Arten von Einkünften 
eine beträchtliche Zunahme, nämlich das Einkommen an Ren- 
ten und aus Gehalt und Löhnen, das von 209405 000 im Jahre 
1879 auf 558025000M. im Jahre 1902 oder wie 100 zu ca. 266 
gestiegen ist. Dagegen scheinen Landwirtschaft und Handel 
und Gewerbe auf dem Lande nur sehr gering während der 
letzten beiden Dezennien sich entwickelt zu haben. Und zwar 
ist das Einkommen aus Grundbesitz relativ am geringsten ge- 
wachsen, nämlich von 1879—1902 nur um ca. 17%, wobei noch 
zu berücksichtigen ist, daß diese Zunahme zu einem nicht un- 
erheblichen Teile auf Hausbesitz, namentlich in Landgemeinden 
mit städtischem Charakter (wie Blasewitz, Plauen, Löbtau u. a.), 
zurückzuführen ist. 
Nicht uninteressant ist es, zu sehen, wie viel in Stadt 
und Land an durchschnittlichem Einkommen auf den Kopf 
der Bevölkerung sowie der Eingeschätzten entfällt. 
Im Jahre 1900 kamen im Durchschnitt auf den Kopf der 
Bevölkerung in den Städten rund 662 M., in den Dörfern hin- 
gegen nur 391 M., und auf den Kopf der Eingeschätzten (phy- 
sischen und juristischen) entfielen rund 1563 M. beziehungs- 
Hoffmann, Staatssteuern. 11
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.