Full text: Die direkten Staatssteuern im Königreich Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der allgemeinen Einkommensteuer.

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damals Dresden mehr Einwohner als Leipzig zählte. Diese Er- 
scheinung erklärt sich einfach daraus, daß von 1880—1900 in 
Leipzig sehr viele Vororte (Lindenau, Plagwitz, Schleußig u. 
a. m.) einverleibt wurden, wodurch zwar die Bevölkerungs- 
ziffer dieser Stadt ganz bedeutend erhöht, das Durchschnitts- 
einkommen der Gesamtheit aber ungünstig beeinflußt wurde, 
da die Bevölkerung jener Vororte zu einem hohen Prozentsatze 
aus Arbeiterfamilien mit niedrigen Einkommen besteht. 
Lehrreich ist endlich die Verteilung der gesamten 
Staatseinkommensteuerlast auf Stadt und Land. 
Im Jahre 1900 betrug (nach den Individualeinschätzungs- 
karten) (das gesamte Einkommensteuersoll in. Sachsen: 
35 242597 M. Hiervon hatten die Städte allein 25490 392 M. 
oder 72,3% (also nahezu ?/,) aufzubringen, während sie nach 
der Volkszählung von 1900 nur 2102770, d. h. annähernd nur 
die Hälfte der Bevölkerung Sachsens (4 202216) ausmachten. 
Die drei größten Städte des Königreiches, nämlich Leipzig, 
Dresden, Chemnitz hatten allein 17475628 M. oder rund die 
Hälfte der gesamten Einkommensteuerlast zu zahlen, während 
sie nur 1059183 Einwohner oder rund !/, der gesamten Be- 
völkerung zählten (Tab. XIII A). Diese wenigen Zahlen sind ein 
beredtes Zeugnis von der gewaltigen Steuerkraft der Städte, 
insbesondere jener drei größten, gegenüber dem platten Lande 
in Sachsen. 
6. Statistische Tabellen. 
(Siehe S. 164—183.) 
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