Full text: Rechtslexikon. Erster Band. Aagesen - Fungible Sachen. (2.1)

Bülau — Bulle. 433 
1677, 1702, mit Zusätzen von Libert Franz Christyn (1639—1717). — Commentaire sur les 
ordonnances faites à Moulins en Passemblée des Etats de 1566 par Charles IX. 1567 
1579, 1583. — Remontrance et advertissement aunz Etats-généraux de lois, 1576. — Ordon- 
nance faite en 1579 sur les remontrances des Etats de Blois tenus en 1576, avec le com- 
menteire, 1583, 1685. " 
Lit.: Papillon, Bibliothèeque des auteurs de Bourgogne. Rivier. 
Bülau, Friedrich, 5 8. X. 1805 zu Freiberg, 1840 Prof. d. Staats- 
wissensch, in Leipzig, seit 1837 Censor der period. Presse, sehr fruchtbarer Schrift- 
steller auf staatswif. Gebiete, f# 26. X. 1859. 
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: Enchkl. d. Staatswifsenscha. ten, Lpz. 1832, (2 
1856. — Verf. u. Verw. d. Kgr. Sachsen, Lpz. 1833. — Der Swal aschsten, . 1833. i 
Der Staat u. d. Industrie, 1834. — Handb. d. Staatswirthschaftslehre, 1835. — Die Behörden 
in ie zesee 1556. —6Gesh 2. Staatensystems- 1837— 39. — Allg. Gesch. 
. Jahre —38 (zu Pölitz), 1838. — Gesch. Deutschlands von 1806—30 . ’ 
Sammlg.), 1832. — Wahlrecht u. Wahlreform, Tutschlan on (Heeren u. Ulerts 
Lit.: Allg. Deutsch. Biogr. III. 512. — Roscher, Gesch. d. Nat.-Oekon., S. 902 ff. — 
Mohl I. 153, 295, 309; II. 364; Derselbe, Encykl., (2) 741. — Brockhaus. — Darstell. 
d. Europ. Verfassungen, Lpz. 1841. — Die Verf. d. teutschen Staatenbundes, Lpz. 1847. — 
Wahlrecht u. Wahlverfahren, Lpz. 1849. Teichmann. 
Bulgarus, 5 zu Bologna, einer der 4 doctores, „0s aureum“, lehrte in 
Bologna, war Richter daselbst, K 1166. 
Schriften: Glossen. — Comm. de R. J., Lutet. 1552. — De judicüs (f. Wunder- 
lich, Anecd., Gott. 1841, p. 7—26). — De feudis. Sigle b. B. 
Lit.; Savigny, IV. 75—123, 471—480, 403—409. — Bulgari ad tit. Dig. de R. J.. 
comm. et Placentini ad eum add. ed. Beckhaus, Bonn. 1856. — De Wal, Beitr., 10, 
11. — Bethmann-Hollweg, VI. 9, 55, 60, 198. — Schulte, Gesch., I. 
Teichmann. 
Bulle (Bullensammlung). Die päpstliche Gesetzgebung hat sich von Alters 
her der Form von Sendschreiben (decretales sc. epistolae) bedient, welche theils 
auf vorangegangene Anfrage, theils aus sonstiger Veranlassung von Rom aus an 
einzelne Bischöfe gerichtet wurden. Seit der Entwicklung der päpstlichen Suprematie 
gilt das in ihnen enthaltene Prinzip als überall maßgebend. Der Form nach 
unterscheidet man die Dekretalen in B. und Breven. 
1) B. sind in altgallischer Schrift, dem sogenannten gothicum bullaticum (aus 
der Zeit des Exils zu Avignon), auf dunkelfarbigem (subobscuro) Pergament latei- 
nisch ausgefertigt und mit einem Siegel (bulla) von Blei (auch von Gold) versehen, 
welches auf der einen Seite den Namen oder das Bild des dekretirenden Papstes, auf 
der anderen Seite die Köpfe der Apostel Petrus und Paulus trägt und der Urkunde 
vermittelst eines hänfenen oder seidenen Fadens angehängt ist. Die B. werden 
ohne Unterschrift expedirt und beginnen sofort mit dem Namen des Papstes, z. B. 
Pius episcopus, servus servorum Dei. (Folgt der Kontext.) Unterschrieben sind 
sie der Regel nach von mehreren Kanzleibeamten (Abbreviatoren), nicht aber von 
dem Papst, der nur das Konzept mit dem Worte Placet zeichnet. Eine Ausnahme 
machen die bullae consistoriales, welche nach eingeholtem Beirath der Kar- 
dinäle ergehen und vom Papst sowie dem gesammten Kollegium vollzogen werden. 
Dagegen sind bullae dimidiae solche Erlasse, welche der neu gewählte Papst 
vor seiner Krönung ausstellt, und bei denen deshalb das Siegel lediglich auf der 
einen Seite mit den Bildnissen der Apostelfürsten petschirt ist. · 
2) Breven (brevia) heißen die in kürzerer Form expedirten päpstlichen Send- 
schreiben. Sie werden auf weißem Papier, in lateinischer oder italienischer Sprache 
geschrieben, unten links mit dem Fischerring (annulus piscatoris) in farbiges (roth 
oder grün) Wachs gesiegelt und kuvertirt, resp. adressirt. Die Ueberschrift enthält 
den vollen Namen des Papstes und eine entsprechende Anrede an den Adressaten, 
z. B.: Pius P. P. IX. dilecto fllio salutem et Apostolicam benedictionem (folgt 
der Kontext), die Unterschrift wird ebenfalls von einem Kanzleibeamten (dem Card. 
Secretarius Brevium) vollzogen. 
v. Holtzendorff, Enc. II. Rechtslexikon I. 3. Aufl. 28
	        
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