Full text: Rechtslexikon. Zweiter Band. Gad - Otto. (2.2)

G. 
Gad, Adolf, 5 18. XII. 1826, Stadtger.-Rath in Berlin, 4. II. 1870, 
hat sich vortheilhaft bekannt gemacht durch seine 
Schriften: Handbuch des Allgem. Deutschen Handelsrechts, 1863. — Haftpflicht der 
Deutschen Postanstalten, 1863. — Ueber den Entwurf einer Prozeßordn. in bürgerl. Rechts- 
streitigkeiten, 1870. Keyßner. 
Gagern, Hans Christoph Ernst Freiherr von, 5 25. I. 1766 auf 
Schloß Kleinniedesheim bei Worms, stud. in Leipzig u. Göttingen, trat in Nassauische 
Dienste, 1801 Nassauischer Gesandter in Paris, legte seine Aemter 1811 nieder, war 
für einen Tyroler Aufstand 1812, 1813 thätig, flüchtete aus Oesterreich nach Breslau, 
setzte die Rückkehr des Kurfürsten von Hessen durch, trat 1815 in Niederl. Dienste 
u. nahm am Wiener Kongresse Theil, wurde 1816 Staatsrath, zog sich 1818 vom 
Bundestage zurück, nahm 1820 seine Entlassung, wurde Darmstädtischer Abgeordneter, 
22. X. 1852 zu Hornau bei Königstein. 
Schriften: Nationalgeschichte der Deutschen, Wien 1812 ff.; 2. Aufl. Frankf. 1825, 1826.— 
Mein Antheil an der Politik, Siuttg 1823—33, Leipz. 1844. — Resultate der Sittengesch., 
2. Aufl. 1835—47. — Kritik des Völkerrechts, Leipz. 1840. — Einsiedler, Stuttg. 1822—27.— 
Civilisation, Leipz. 1847. 
Lit.: Bluntschli, Staats Wört. B. IV. 31—37. — Mohl, I. 378; II. 261; III. 400. — 
Wippermann in der Allg. Deutsch. Biogr. VIII. 303—307. — Kaltenborn, Kritik des 
Völkerrechts, 202—206, 3, 7—9. 
Sein ältester Sohn Friedrich Balduin von G., 56 24. X. 1794 zu 
Weilburg, stud. in Paris, Göttingen, Heidelberg, war 1844—46 in den Ost- 
indischen Kolonien, wurde Provinzialkommandant von Südholland u. Gouverneur 
im Haag, übernahm 1848 das Kommando der Badischen und Hessischen Truppen, 
fiel 20. IV. e. a. auf der Scheidegg bei Kandern. 
Schriften: Denkschrift über die Deutsche Bundesverfassung, 1825, 1826. — Denkschrift 
vom Jahre 1834 über die Belgische Revolution. — Vom Unterschiede der Stände und dem 
aristokratischen Element, 1837. « 
Lit.:xBluntschli,StaatsWört.B.Iv.37-41.—HeinrichuGagermDasLebendes 
Generals Fr. v. G., Leipz., Peidelb. 1856, 1857. — v. Hartmann in der Allg. Deutsch. 
Biogr. VIII. 301—303. — Brie, Der Bundesstaat, 1874 S. 54 ff. 
Der dritte Sohn Heinrich Wilhelm August Freiherr von G., 5 20. 
VIII. 1799 zu Weilburg, Präsident der Deutschen Nationalversammlung, Mitgl. des 
Erfurter Parlaments, 1864—1872 Großh. Hess. Gesandter in Wien, 1 22. V. 
1880 zu Darmstadt. · 
Schrift: Rechtl. Erört. über den Inhalt und Bestand der der Provinz Rheinhessen 
landesherrlich verliehenen Garantie ihrer Rechtsverfassung, Worms 1847 (Gegenschrift: Seitz, 
Die Rheinhess. Rechtsinstitutionen, Regensb. 1847). 
v. Holtzendorff, Ene. II. Rechtslexikon II. 3. Aufl. 1
	        
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