Kommorienten. 495
aus der Natur des K. und den allgemeinen Grundsätzen über Verträge, welche eine
entgeltliche Leistung zum Gegenstande haben, wird sich aber vielfach nach den Ab—
sichlẽn der Kontrahenten im einzelnen Falle modifiziren.
Quellen u. Lit.: Allg. Deutsches H##B. Art. 360—378, 69, 272, 290, 306, 411. —
KO. #& 41 Nr. 7, 8. — Code com. art. 91—95, ersetzt durch art. 94, 95 des Gesetzes vom
23. Mai 1863. — Goldschmidt 2c., Ztschr. f. das ges. H. N. VII. S. 156 ff. — Ungar.
GB. II. Art. 368—383. — Niederländ. HB. Art. 76—85; Gesetz vom 4. Juli 1874
(bei Goldschmidt 2c., Ztschr. XX. S. 123). — Belgisches Gesetz v. 5. Mai 1872. Bgl. auch
Sachs im Beilageheft zu Goldschmidt 2e., Zeitschr. XXI. S. 38—43. — Italien. H##.
Buch I. Tit. 4 Satz 68—76. — Grünhut, Das Recht des Kommissionshandels, Wien 1879
und in seiner Zeitschr. V. S. 104—164. — Treitschke, Rechtsgrundsätze vom Kommissions-
andel, Leipz. 1839. — Wilda in Weiske s Rechtslex. sub voce Kommissionshandel
d. II. S. 707 ff. (1844). — Pöhls, Darstellung des gem. Deutschen und des Hamburg. H.R.,
I. §§ 110—117 (S. 248—277), Hamburg 1828. — Hiersemenzel, Zur Lehre vom kauf-
männischen K., Leipz. 1859. — Auerbach, Das neue Handelsgesetz, 2. Abtheilung Kauf-
und Kommissionsgeschäft, S. 154—272, Frankf. a. M. 1865. — Laband (Das Pfand-
recht des Kommissionärs) bei Goldschmidt 2c., Zeitschrift XI. S. 425— 459. —
Siebenhaar (Begriff des K) in s. Arch. N. F. 1. S. 113 ff.; (Interpretation des Art. 368
d. HGB.) II. S. 1 ff.; (Widerruf beim K.) II. S. 236 ff. — Marcinowski (Das kauf-
männische K.) bei Busch, Arch. für Theorie und Praxis d. Allg. Deutschen H. R. IX. S. 358
bis 379. — Ackermann (Zur Lehre des Kommissionshandels), das. VI. S. 283—325. —
Auerbach (Substitutionsbefugnisse des Kommissionärs 2c.), das. S. 326—334. — v. Kräwel
(Ueber Art. 376 d. Deutschen HGB.), das. XI. S. 110—120; Derselbe (Ueber das Kündigungs-
recht des Kommissionärs), das. S. 350—359 (vgl. X. S. 370; Xl. S. 286). — Gad (leber
die Anzeigepflicht des als Eigenhändler eintretenden Kommissionärs) bei Goldschmidt und
Laband, Ztschr. XIV. S. 234—256. — Anschütz (Die Rechte des Einkaufskommissionärs
als Selbstverkäufer), das. XVII. S. 1 ff. — Meier (Ueber die Verb. des Kommissionärs bei
der Einkaufskomm.) bei Hartmann, Centralorgan für das Deutsche H.= u. W.R. VIII.
S. 314 und dessen Aufsatz in Busch's Arch. XXX. S. 51; XXXI. S. 352. — Entsch. des
Reichsger. in Civilsachen I. S. 286. — Entsch. des ROHG. I. 77, 270; II. 90; III. 191, 335;
IV. 4, 168, 348; V. 229, 279; VI. 182, 312; VII. 16, 20, 90, 378; VIII. 95; IX. 18, 237;
X. 187, 359; XI. 261, 403; XlII. 152, 180, 251; XIII. 249, 328; XIV. 127, 426; XV. 858,
219; XVI. 133, 207, 211, 217, 253, 267, 333, 345, 379; XVII. 46, 70, 115, 227: XVIII.
175, 194, 254, 294, 313; XIX. 52, 66, 102, 253, 359, 364; XX. 86, 89, 229, 309, 327;
XXI. 146, 255, 310; XXII. 4. 77, 236, 248; XXIII. 103, 107. — Sprüche anderer Gerichte in
Goldschmidt 2c., Zeitschr. XIX. S. 523—557; XXI. S. 300—316. — Pardessus, Cours
de droit Commercial, II. no. 563—583. — Delamarre et Lepoitvin, Traité du contrat
de commission, Paris 1843; Derselbe, Traité de droit commercial II., III., Paris 1861.—
Domenget et Peyronny, Du mandat, de la commission et de la gestion d’affaires,
Paris 1870. — Story, Comm. on the law of agency, 7. ed. Boston 1869. — Kent, Comm.
on American law II. Part V. Lect. XL. u. XLI. p. 611 ss. R. Koch.
Kommorienten. Wie Derjenige, welcher aus dem Tod eines Menschen ein
Recht für sich ableitet, die Thatsache des Todes —, so muß Derjenige, welcher aus
der Priorität des Todes der einen von mehreren gestorbenen Personen (commorientes)
ein Recht ableitet, den früheren Tod dieser Person beweisen, widrigenfalls er sein
Recht nicht durchsetzen kann. Von diesem natürlichen Satz läßt das Röm. Recht
einige Ausnahmen zu vermöge der Aufstellung von Rechtsvermuthungen, jedoch nach
richtiger Ansicht nur dann, wenn die K. pariter mortui, d. h. bei der gleichen
Gelegenheit (Schiffbruch, Feuersbrunst u. dgl.) ums Leben gekommen sind; eine
Ausdehnung der singulären Bestimmungen auf andere Fälle ist unzulässig, da
in der einzigen Stelle, auf welche die abweichende Anficht von Mühlenbruch u. A.
sich beruft, in 1. 11 pr. D. 37, 11 ein Fall behandelt wird, wo die Priorität des
Todes der peregre Gestorbenen unerheblich ist. Die Ausnahmen sind folgende:
1) Im Allgemeinen wird vermuthet, daß die pariter mortui gleichzeitig ge-
storben seien (simul mortui); damit ist sowol der frühere Tod als das längere
Leben verneint; darüber, ob im einzelnen Fall von der einen oder der anderen Auf-
fassung auszugehen sei, entscheidet — ohne Rücksicht auf den Buchstaben der Ver-
fügung — der aus letzterer zu entnehmende Wille des oder der Verfügenden; daher
verschiedene Entscheidung der Fälle in 1. 17 § 7 D. 36, 1 (die Erbschaft soll